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Antonio Cassano reißt sich das Samp-Trikot vielleicht doch nicht endgültig vom Leib.

Foto: EPA/Zennaro

Genua - Antonio Cassano will weiter für Sampdoria Genua spielen und hat sich beim Klubpräsidenten Riccardo Garrone für seine wüsten Beschimpfungen entschuldigt. Der 26-Jährige stand seit 2007 bei Sampdoria unter Vertrag und war wegen der verbalen Attacken gegen Garrone am Samstag entlassen worden.

Cassano, der erst im August von Italiens Nationalcoach Cesare Prandelli zurück in die Squadra Azzurra berufen worden war, hatte Garrone vor Funktionären und Spielern wüst beschimpft. Zu dem Streit war es gekommen, weil sich der Nationalspieler geweigert hatte, mit seinem Verein an einer Preisverleihung teilzunehmen. Cassano wollte den Abend lieber mit seiner schwangeren Frau verbringen.

Unklar ist, ob Garrone die Entschuldigung annehmen und die Entlassung zurücknehmen wird. Er hatte Cassano von Real Madrid erworben und zahlte ihm einen Jahresgehalt von 2,8 Millionen Euro netto. Die Vertragsauflösung kommt Sampdoria teuer zu stehen. Der Klub muss auf eine mögliche Ablösesumme von etwa 15 Millionen Euro verzichten. Italienischen Presseberichten zufolge sollen nun Inter Mailand, AC Mailand und Rekordmeister Juventus Turin an einer Verpflichtung Cassanos interessiert sein.

Solange Cassano keinen neuen Arbeitgeber hat, ist er für die italienische Nationalelf gesperrt. Der neue Ethik-Kodex der Azzurri sieht vor, dass ein von seinem Verein suspendierter Spieler nicht in die Nationalelf berufen werden kann. Dies ist für Prandelli ein schwerer Rückschlag, da er seine neue Mannschaft um Cassano aufgebaut hat. Prandellis Vorgänger, Marcello Lippi, hatte sich in den vergangenen Jahren geweigert, den hoch talentierten, aber undisziplinierten Spieler zu berufen.  (sid/APA/dpa)