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Fertigungsanlage des weltweit größten Hardware-Produzenten Foxconn in China

Foto: AP Photo/Kin Cheung

250 Millionen Euro geben die Österreicher heuer zu Weihnachten für Elektronikartikel aus. Nichts von diesem Geld haben die Arbeiterinnen und Arbeiter in den asiatischen Produktionsstätten, wo sie für Hungerlöhne im Auftrag von Markenfirmen wie Apple, HP, Intel, Nokia, Sony, Toshiba und anderen Unternehmen Geräte fertigen. Darauf machte einmal mehr die entwicklungspolitische Organisation Südwind auf einer Pressekonferenz aufmerksam.

Zwar gibt es noch kein Siegel für fair produzierte Computer, Smartphones und andere Elektronikgeräte und damit keine Kaufalternativen. Mit ihrer Kampagne Clean-IT hofft Südwind jedoch Druck auf Markenfirmen ausüben zu können, damit diese Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben übernehmen und faire Löhne zahlen.

Hungerslöhne

Etwa sechs Dollar (4,5 Euro) bekommt eine Arbeiterin in einem philippinischen IT-Zulieferbetrieb für einen Achtstundentag, berichtete Cecilia Tuico, von Workers Assistance Center (WAC), einer Arbeitsrechtsorganisation der südostasiatischen Inselgruppe. Fixanstellungen werden immer seltener, stattdessen beziehen die Hersteller Personal von Agenturen, die einen Teil des Mindestlohns einbehalten. Bei offiziell zwölf Prozent Arbeitslosigkeit gibt es für die Menschen kaum Alternativen zum Geldverdienen.

Clean-IT fordert besonders öffentliche Einrichtungen wie Behörden und Universitäten (sie geben jährlich 110 Millonen Euro für IT-Hardware aus) auf, soziale Kriterien bei der Beschaffung einfließen zu lassen. (kat, DER STANDARD/Printausgabe, 1.12.2010)

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