Wien - Kleine Kinder sollen wieder mehr Gelegenheiten zum Singen haben. So lautet das Ergebnis einer deutschen Studie der Universität und dem Gesundheitsamt der Stadt Münster mit 500 Kindergartenkindern. Viel singende Kinder würden nach ärztlichen Befunden zu 88 Prozent als schulfähig beurteilt, während das nur auf 44 Prozent der wenig singenden Kindern zutreffe. Laut den Autoren wurde das Ausmaß von spielerischem Singen auf die Entwicklung von Kindergartenkindern in körperlichen, geistigen und sozialen Bereichen bisher völlig unterschätzt.

Dies gelte besonders für die Sprachentwicklung, das Sozialverhalten und ihre Aggressionsbewältigung. Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten würden vom Singen profitieren. Eine Erklärung für diese Befunde liefern neurobiologische und physiologische Studien, wonach das Trällern von Liedern u.a. zur vermehrten Produktion von Glücks- und zum Abbau von Aggressionshormonen führt. Neurobiologe Gerald Hüther bezeichnete das Singen als "Kraftfutter für Kinderhirne." Wer die natürliche Fähigkeit zu singen nicht entwickeln kann, hat demnach Nachteile im Leben. (APA)