Über 1.700 PS3-Konsolen rechnen im "Condor Cluster"

Foto: US Department of Defense

Videospiele kann man damit keine spielen und Blu-rays schauen geht auch nicht: Der PlayStation 3-Supercomputer der Forschungsabteilung der US Air Force ist rein wissenschaftlichen Einsätzen vorbehalten. Der Cluster aus 1.760 Konsolen arbeitet sogar so flott, dass er es auf Platz 33 der schnellten Supercomputer der Welt geschafft hat. Dabei kostete er nur einen Bruchteil dessen, was vergleichbar schnelle Systeme kosten, berichtet das Nachrichtenportal Cleveland.com.

Effizient

Die Planung des PS3-Clusters mit dem Kosenamen "Condor Cluster" begann bereits vor vier Jahren, 2009 begann der Bau. Damals hieß es, insgesamt seinen 2.500 Konsolen vorgesehen. Das jetzige System wird zur Analyse von hochaufgelösten Fotos eingesetzt und kann dabei Milliarden von Bildpunkten pro Minute auswerten. Damit sollen Forscher bei der Identifizierung von im Weltall herumfliegenden Objekten unterstützt werden. Dank der Rechenleistung lassen sich noch höher aufgelöste Fotos zur Analyse heranziehen. Daneben wird der Supercomputer zur Forschungen im Bereich der "Künstlichen Intelligenz" und zur Unterstützung von Radarsystemen verwendet

Der größte Vorteil des PS3-Clusters liegt in dessen Kosteneffizienz. Während der Anschaffungspreis jeder einzelnen Konsole 2009 lediglich bei 400 US-Dollar lag, hätte man für konventionelle gleich schnelle Computersysteme etwa 10.000 Dollar ausgeben müssen. Als der von IBM, Sony und Toshiba entwickelte Cell-Prozessor der PlayStation 3 2006 auf den Markt kam, gab es in der Leistungsklasse keine preislich auch nur annähernd interessante Alternative.

Direkte Bestellung

Die 1.760 Konsolen musste die Air Force direkt bei Sony bestellen. Ebenfalls ausschlaggebend für den Einsatz der PS3 war, dass die Modelle der ersten Generationen das Betriebssystem Linux unterstützten. Mit den neuen, flacheren PS3-Modellen wurde diese Funktionalität gestrichen. Die Air Force plant auch in Zukunft auf Spielkonsolen zu setzen und schielt dabei schon auf die nächste Generation. Darf man den Herstellern Glauben schenken, wird es bis dahin jedoch noch ein paar Jahre dauern. (zw)