Madrid - In Spanien und Thailand sind am Dienstag bei einer gemeinsamen Polizeiaktion zehn mutmaßliche Terrorhelfer festgenommen worden. Die überwiegend pakistanischen Männer werden verdächtigt, im Auftrag islamistischer Terrorgruppen mit Verbindung zu Al-Kaida Ausweise gefälscht zu haben, teilte das spanische Innenministerium am Mittwoch mit. Insbesondere sollen sie die Attentäter von Mumbai 2008 mit falschen Papieren versorgt haben.

Wie das spanische Innenministerium mitteilte, nahm die Polizei am Dienstagabend in Barcelona sechs Pakistaner und einen Nigerianer fest, die verdächtigt werden, Pässe von Touristen gestohlen und nach Thailand geschickt zu haben. Dort wurden der Erklärung zufolge zwei weitere Pakistaner und ein Thailänder festgenommen, die die Pässe gefälscht und anschließend an verschiedene Terrorgruppen geschickt haben sollen.

Dem Innenministerium in Madrid zufolge versorgte die Gruppe insbesondere die pakistanische Lashkar-e-Taiba mit falschen Papieren. Die islamistische Terrorgruppe, die in Verbindung mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida stehen soll, wird von Indien für die Anschläge in der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai im November 2008 verantwortlich gemacht. Dabei wurden 166 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt.

Zudem soll die Fälscherbande, die von einem Pakistaner in Bangkok geführt wurde, auch die tamilische Guerillagruppe LTTE beliefert haben. Diese lieferte sich in Sri Lanka bis zu ihrer gewaltsamen Zerschlagung 2009 über drei Jahrzehnte einen blutigen Krieg mit der Regierung.

Von einer thailändischen Polizeiquelle verlautete, dort seien nicht drei, sondern vier Verdächtige festgenommen worden. Der Erklärung des spanischen Innenministeriums zufolge wurde die Aktion, die noch nicht abgeschlossen sei, in Zusammenarbeit mit Thailand und mehreren europäischen Ländern über einen Zeitraum von anderthalb Jahren vorbereitet. Die Region Katalonien im Nordosten Spaniens steht immer wieder im Visier der Terrorfahnder. (APA)