Valentin Oman: "Kostanjevice na Krki", Mischtechnik auf Leinwand (1994).

Foto: VBK Wien, 2010

Salzburg - Der Mensch und die vielschichtigen Facetten seiner Existenz ziehen sich als Leitmotiv durch das Werk von Valentin Oman. Der Kärntner Künstler mit slowenischen Wurzeln stellt sich permanent die Frage: "Welches Geschöpf ist der Mensch eigentlich?" Aus diesem Hinterfragen wurde der Zyklus Ecce Homo geboren, der zu einem selbst auferlegten Dauerauftrag Omans wurde. Ein Auszug daraus ist in der aktuellen Ausstellung Black in der Galerie Weihergut zu sehen, deren Fokus erstmals auf ausschließlich schwarze Arbeiten Omans liegt.

Hochformatige Mischtechniken auf Leinwand, die wie sakrale Säulen wirken, animieren den Betrachter, einen Blick ins Metaphysische zu werfen. Im Bilderreigen In memoriam sind die Menschen nur schemenhaft zu erkennen, die Figuren gesichts- und blicklos, abgewandt und immer auch abgewandelt. Die Darstellungen sind mehrdeutig, was bleibt, ist die Vergänglichkeit des Menschen. Auch damit spielt der Menschenforscher Valentin Oman, wobei sein Umgang mit Farbe und Material von hoher Sensibilität geprägt ist. Er betreibt eine Art Spurensicherung und kommt meist intuitiv zu den Resultaten in seinen Werken, die oft eine große spirituelle Kraft besitzen. Als Kärntner Slowene (geb. 14. 12. 1935 in St. Stefan) ist ihm Erhalt und Gleichberechtigung der slowenischen Sprache ein großes Anliegen.

Apropos Kärnten: Nach 13-jähriger Abstinenz aus Protest gegen die politischen Verhältnisse im Bundesland stellt Valentin Oman erstmals wieder in Kärnten aus. An drei Ausstellungsorten in Villach gibt eine Werkschau bis 29. Jänner 2011 Einblick in die Vielseitigkeit Omans: Ecce Homo in der Galerie Freihausgasse, Ecce Homo - Terra Incognita im Kunsthaussudhaus sowie Reisespuren - Zeichnungen und Collagen in der Galerie im Dinzlschloss. (Christian Weingartner, DER STANDARD - Printausgabe, 2. Dezember 2010)