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Ammann lächelt, doch Larinto (rechts) hat gewonnen.

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Kuopio - Kuopio ist weiterhin kein sehr guter Boden für Österreichs Skispringer. Andreas Kofler (237,7 Punkte) wurde am Mittwochabend als bester ÖSV-Adler unmittelbar vor Thomas Morgenstern (232,3) Vierter, der weiterhin Gesamt-Weltcup-Führende verpasste das Podest nur um 0,6 Punkte. Nach dem österreichischen Doppelsieg zum Auftakt in Kuusamo waren diesmal zwei Finnen voran. Der 20-jährige Ville Larinto (240,9) sicherte sich hauchdünn vor seinem Landsmann Matti Hautamäki (240,8) und dem Schweizer Simon Ammann (238,3) seinen ersten Weltcup-Sieg.

Der nach dem ersten Sprung nur auf Rang zehn liegende Morgenstern und der Halbzeit-Fünfte Kofler legten im zweiten Durchgang die beiden besten "Sätze" des gesamten Feldes hin, schafften aber nicht mehr den Sprung unter die Top-3. Das Duo schnitt damit genau gleich ab wie in der vergangenen Saison im März 2010, wo Ammann vor Adam Malysz und Anders Jacobsen gewonnen hatte.

"Die Formkurve zeigt trotzdem nach oben. Das Gefühl wird auch immer besser, das ist das Wichtigste", sagte Kofler. Der 26-jährige Tiroler liegt nun in der Gesamtwertung zehn Punkte vor Larinto und 25 Zähler vor Hautamäki und Morgenstern voran.

Morgenstern war vor allem aufgrund des Finalsprungs zufrieden. "Der war ein Hammer, es freut mich, dass ich da noch so viel aufholen konnte", sagte der 24-jährige Kärntner. Im ersten Versuch war er genauso wie Kofler mit einer schwierigen Situation konfrontiert gewesen, da vor den letzten beiden Springern noch einmal um eine Luke verkürzt wurde. "Im ersten Wettkampfdurchgang sind ein paar ungünstige Faktoren aufeinandergetroffen. Der Sprung war auch nicht optimal", meinte Morgenstern.

Manuel Fettner (11./209,3), Martin Koch (12./209,0) und Gregor Schlierenzauer (16./202,7) sorgten für ein gutes mannschaftliches Resultat, verpassten aber den Sprung unter die Top-10. Wolfgang Loitzl musste sich mit Rang 26 (185,6) zufriedengeben. Andreas Widhölzl bleibt damit der bisher einzige österreichische Sieger in Kuopio, seit seinem Erfolg am 4. März 1998 sind die ÖSV-Springer auf der finnischen Schanze immer leer ausgegangen.

Alexander Pointner zog trotzdem ein zufriedenstellendes Resümee. "Mich freut das Abschneiden meiner Sportler. Es ist zwar kein Podestplatz geworden, sportlich sind die Leistungen aber wieder sehr hoch einzuschätzen", sagte der ÖSV-Cheftrainer. Der finnische Doppelsieg gehe in Ordnung. "Die beiden Lokalmatadore haben Klasse bewiesen", meinte Pointner.

Larinto war nach dem ersten Versuch nur auf Rang zwei gelegen, landete mit einem 124-Meter-Sprung bei allerdings schlechteren Verhältnissen als jenen für Hautamäki und Ammann noch auf Platz eins. "Es ist toll, ich habe sehr hart dafür gearbeitet", sagte der 20-Jährige.

Im Sommer war Larinto im Training in Lahti schwer zu Sturz gekommen. "Es war ein schwieriger Sommer", betonte der Finne. Umso mehr überwog nun die Freude über den ersten Karriereerfolg. "Die ersten zwei Plätze bei uns zu Hause, das ist unglaublich, besser kann es nicht sein", sagte Larinto und freute sich damit auch über Rang zwei von Hautamäki.

Die Weltcup-Saison wird bereits am Wochenende mit zwei Einzel-Bewerben am Samstag und Sonntag in Norwegen fortgesetzt. Die Qualifikation in Lillehammer geht bereits am Freitag über die Bühne. Für den verletzten David Zauner rückt der 19-jährige Junioren-Weltmeister Michael Hayböck in die ÖSV-Mannschaft. Durch den Streik des Finnair-Personals mussten die Österreicher in der Nacht auf Donnerstag eine sechsstündige Busreise nach Helsinki auf sich nehmen und flogen dann am Donnerstag in der Früh weiter nach Norwegen. (APA)