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Bereits am Wochenende musste Al-Bashir seine Teilnahme am Gipfeltreffen der EU und der Afrikanischen Union (AU) im libyschen Tripolis absagen

Foto: APA/EPA/Messara

Nairobi/Khartum - Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage muss der mit internationalem Haftbefehl gesuchte sudanesische Präsident Omar al-Bashir auf eine geplante Reise verzichten. Nachdem sudanesische Regierungszeitungen erst am Dienstag einen Besuch Al-Bashirs in der Zentralafrikanischen Republik angekündigt hatten, gab ein Regierungssprecher am Mittwoch die Absage der Reise bekannt. Das berichtete die "Sudan Tribune" in ihrer Online-Ausgabe.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat gegen Al-Bashir Haftbefehl wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur erlassen. Das Gericht forderte die Regierung in Bangui am Mittwoch auf, "alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Al-Bashir festzunehmen und an das Gericht zu überstellen".

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) appellierte am Mittwoch in einem offenen Brief an die Regierung der Zentralafrikanischen Republik, Al-Bashir während seines für Donnerstag geplanten Besuchs festzunehmen. "Die Zentralafrikanische Republik sollte Al-Bashir nicht vor der internationalen Justiz schützen", betonte der AI-Rechtsexperte Christopher Keith Hall.

Bereits am Wochenende musste Al-Bashir seine Teilnahme am Gipfeltreffen der EU und der Afrikanischen Union (AU) im libyschen Tripolis absagen. Sudanesische Regierungsvertreter machten Druck der EU-Staaten für eine kurzfristige Ausladung Al-Baschirs verantwortlich. Aus Protest boykottierte die gesamte sudanesische Delegation den Gipfel. (APA/dpa)