Wien - Die Ägyptische Gemeinde in Österreich hat den Anschlag auf koptische Christen in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria "auf das Schärfste" verurteilt. In einer der APA am Samstag übermittelten Aussendung brachte der Präsident der Ägyptischen Gemeinde in Österreich, Soleiman Ali, "größte Betroffenheit, Entsetzen und Mitgefühl mit den Opfern und deren Angehörigen" zum Ausdruck.

Dieser "grauenvoll-terroristische Akt und abscheuliche Anschlag" sei gegen das friedliche Zusammenleben ägyptischer Bürger unterschiedlicher Religionszugehörigkeit gerichtet, betonte Ali.    In Alexandria waren in der Silvesternacht bei einem Selbstmordattentat vor einer koptischen Kirche 22 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 79 Menschen wurden verletzt.

In Österreich ist die koptisch-orthodoxe Kirche seit 1976 präsent. Sie zählt mehr als 5.000 Mitglieder. 2003 wurde sie staatlich anerkannt. Die koptisch-orthodoxe Kathedrale im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde 2004 von Kopten-Papst Shenouda III. feierlich geweiht.

Österreichischer Islamkoordinationsrat verurteilt Anschlag

Auch der "Koordinationsrat für die Islamischen Vereine in Österreich" (ISKORAT) hat das "verbrecherische Attentat gegen unsere christlichen Mitbürger in Ägypten" auf das Schärfste verurteilt. "Ein derartiges Selbstmordattentat kann in keiner Weise vom Islam legitimiert werden" hieß es in einer der APA am Samstag übermittelten Erklärung. Darin wird auch darauf hingewiesen, dass von den mindestens 21 Todesopfern des Anschlags acht Muslime waren.

"Indem wir allen Angehörigen aller Opfer dieses Verbrechens unsere aufrichtige Anteilnahme ausdrücken, unterstreichen wir nachdrücklich unsere Ablehnung jeder Art von Gewaltanwendung gegen unschuldige Menschen gleich welcher Religion oder Nation sie angehören" wird in der ISKORAT-Erklärung betont. "Mit gleicher Vehemenz lehnen wir jede Art von verbaler Provokation oder Manipulation von religiösen Gefühlen ab, die zur Teilung der ägyptischen Gesellschaft führen könnte."Ägypten bleibe eine multireligiöse Gesellschaft, in der vor allem Muslime und Christen als gleichberechtigte Staatsbürger friedlich miteinander leben könnten. (APA)