Wien - Der deutsche Komponist Aribert Reimann erhält den mit 200.000 Euro dotierten Ernst von Siemens Musikpreis 2011 für sein Lebenswerk. Die Auszeichnung, die auch als "Nobelpreis der Musik" tituliert wird, wird dem Berliner am 24. Mai im Rahmen eines Festakts im Münchner Cuvillies-Theater überreicht.

Die drei Förderpreise für junge Komponisten gehen in diesem Jahr an den Briten Steven Daverson, den Spanier Hector Parra und Hans Thomalla aus Deutschland. Insgesamt werden von der Ernst von Siemens Musikstiftung 2,5 Millionen Euro ausgeschüttet und über 100 zeitgenössische Musikprojekte in 20 Ländern gefördert, wie die Stiftung mitteilte.

Reimann wurde am 4. März 1936 in Berlin geboren und konnte Kritiker wie Publikum im vergangenen Jahr mit seiner für die Wiener Staatsoper entstandenen Oper "Medea" überzeugen. Berühmt wurde er vor 30 Jahren mit der Oper "Lear" und ist heute einer der meistgespielten lebenden Komponisten. Der "unumstrittene Meister der Vokalmusik" studierte Musikwissenschaft an der Universität Wien und Komposition sowie Klavier an der Berliner Musikhochschule. Zwischen 1974 und 1983 hatte er eine Professor an der Hamburger Musikhochschule mit Schwerpunkt auf dem zeitgenössischen Lied inne.

Der Ernst von Siemens Musikpreis wird von der gleichnamigen, in der Schweiz ansässigen Privatstiftung seit 1974 vergeben. Im vergangenen Jahr erhielt der deutsche Dirigent Michael Gielen die Auszeichnung.

Auch in Wien wird Reimann geehrt - anlässlich seines runden Geburtstages. Unter dem Titel "Ein Konzert zum 75. Geburtstag von Aribert Reimann" findet am 6. März im Konzerthaus ein Liederabend mit Weggefährten seiner langen Laufbahn statt. (APA)