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47.200 Plastiksackerl landen täglich mit Hundekot in Wiener Mistkübel.

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Zwar sind die Zahlen laut Erhebungen der Stadt Wien deutlich zurück gegangen, aber noch immer lungern sie an vielen Ecken herum: Die entführten Einkaufswagerl.

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"Hundekot ist die Nummer eins unserer Probleme", sagt Umweltstadträtin Uli Sima bei der Präsentation der dreijährigen Arbeit der Waste Watcher in Wien. Andere Einsatzgebiete in Sachen "super sauber": Illegal abgelagerter Sperrmüll, "entführte" Einkaufswagerl und Zigarettenstummel. Mehr als 12.000 Amtshandlungen wurden seit Februar 2008 durchgeführt.

Die Stadt Wien beschäftigt 50 Waste Watcher hauptberuflich. Hier sei im Moment kein Ausbau geplant, informiert Sima. Eine Frage, die sich viele BewohnerInnen Wiens stellen: Wo sind die Waste Watcher? "Unsere MitarbeiterInnen sind in zivil unterwegs. Denn wenn man sie erkennen kann, sind die Leute gleich disziplinierter", sagt Uli Sima dazu. Im vergangenen Jahr gab es um 24 Prozent mehr Amtshandlungen, informiert sie.

Täglich 47.200 Plastiksackerl für Hundekot

Eine deutliche Verbesserung sei laut Zahlen der Stadt Wien schon messbar: Illegal abgelagerter Sperrmüll konnte von 100.000 Kubikmeter im Jahr 2006 auf 84.500 Kubikmeter im Jahr 2010 reduziert werden. Auch im Bereich Einkaufswagerl geht es bergauf: 2006 mussten noch 30.000 illegal abgestellte Wagerl entfernt werden. Vergangenes Jahr waren es bereits um 11.000 Stück weniger. Die Anzahl der auf Gehsteigen und Grünflächen deponierten Kühlgeräte konnten im gleichen Zeitraum von 2.200 auf 1.100 reduziert werden.

Auch das Gackerl findet immer öfter in das Sackerl: 47.200 gefüllte Säckchen landen täglich in Wiens Mistkübeln - zeitgleich läuft übrigens gerade eine Diskussion um die Abschaffung des Plastiksackerls für Lebensmittel im Supermarkt.

320 Euro für ein bisschen Glück

Die Stadt Wien liefert bei der Präsentation Beispiele für Amtshandlungen. Ein Mann entfernte etwa den Kothaufen seines Hundes im vierten Wiener Gemeindebezirk nicht. Daraufhin wurde er von den Beamten angesprochen und über das Reinhaltegesetz aufgeklärt. Da er sich weigerte den Kot aufzuheben und die Waste Watcher beschimpfte, wurde er schließlich angezeigt und musste 320 Euro zahlen.

Nicht nur Hundekot kann teuer kommen: Im zweiten Wiener Gemeindebezirk warf ein Mann eine Bierdose in die Wiese. Da er das ausgestellte Organmandat von 36 Euro nicht einbezahlte, wurde schließlich Anzeige erstattet: 150 Euro für eine leere Bierdose. "Es geht uns nicht um maximale Strafe, sondern um maximale Sauberkeit", sagt Sima. Und was passiert mit dem Geld? "Es ist zweckgebunden und wird für Maßnahmen zur Sauberkeit in der Stadt verwendet", versichert die Umweltstadträtin. (jus, derStandard.at, 1.2.2011)

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