Eine Internetseite der britischen Regierung gibt seit Dienstag den Einwohnern von England und Wales einen Überblick über die in ihrer Nachbarschaft begangenen Verbrechen und Vergehen. Nach Angaben Londons bietet die Seite www.police.uk die erste landesweite "Kriminalitäts-Karte" - ähnliche Karten existieren bisher nur für einzelne Städte in den USA.

Alle Vergehen des vergangenen Monats

Wer seinen Ort oder die Postleitzahl angibt, erhält eine Auflistung aller bei der Polizei gemeldeten Vergehen des vergangenen Monats, unterteilt in sechs Kategorien und mit Angaben zum ungefähren Tatort. Die Kategorien reichen von "anti-sozialem Verhalten" wie etwa mutwillige Beschädigung über Diebstahl bis hin zu schweren Gewaltverbrechen.

"Keine Verunsicherung"

Innenministerin Theresa May wies Vorwürfe zurück, die Seite trage zur Verunsicherung der Bürger bei und könnte die Immobilienpreise in besonders häufig gelisteten Gebieten in den Keller rutschen lassen. "Wir können Kriminalität nicht unter den Teppich kehren", sagte sie. Die Seite mit ihren Zahlen und Fakten gebe den Menschen aber ein "echtes Werkzeug", um zu prüfen, was die Polizei gegen Kriminalität in ihrer Nachbarschaft unternehme, erklärte die Ministerin.

Bei den Briten scheint die neue "Karte der Kriminalität" anzukommen. Bereits nach wenigen Stunden brach die Seite unter dem Ansturm ihrer Besucher - mit 75.000 Klicks pro Minute - zusammen. Bis zum Nachmittag lief sie immer noch nicht. (APA/AFP)

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