ORF-Direktor Haslitzer.

 

 

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Klagenfurt/Wien - "Beleidigend, diffamierend, völlig unqualifiziert" nennt der Kärntner ORF-Redakteursrat den Protest Siggi Neuschitzers. ORF-Betriebsrat Gerhard Moser findet, um des Stiftungsrats "Glaubwürdigkeit ist es geschehen". Was sagt ORF-Landesdirektor Willi Haslitzer zum Protest?

STANDARD: Ihr Stiftungsrat sagt, Sie berichten tendenziös.

Haslitzer: Wir wollten Soziallandesrat Christian Ragger im Büro interviewen. Weil er rastlos und fleißig unterwegs war, hat er vorgeschlagen, an der Raststation zu drehen. Er fuhr mit seinem BMW vor, das wurde in keiner Weise kommentiert. Er konnte seinen Standpunkt bringen. Ragger hat sich überhaupt nicht aufgeregt.

STANDARD: Einen Beitrag zum BZÖ sieht der Stiftungsrat als Belangsendung für eine Partei ohne Mandat in Kärnten.

Haslitzer: Das BZÖ hat 17 Abgeordnete im Nationalrat, es steht unter Kärntner Führung, entstand in Kärnten und hatte den Event, um den es ging, in Kärnten. Irgendwie geht uns das schon an. Wenn die Grünen einen Parteitag in Kärnten machen, berichten wir auch. Ich stehe 100 Prozent hinter beiden Berichten.

STANDARD: Neuschitzers erster Protest?

Haslitzer: Nein. Das war eine etwas emotionale Wortmeldung, die er um 6. 30 Früh geschrieben hat. Die Argumente sind schwer nachvollziehbar. Ich habe ihm am Schluss geschrieben: "Lieber Siggi, dein Anliegen für Kärnten in allen Ehren, meines für journalistische Freiheit aber auch."

PS: Siggi Neuschitzer und seiner Vermarktungsidee der "Babyhotels" widmet der ORF übrigens demnächst ein eigenes "Österreich-Bild" - produziert, klar, vom Landesstudio Kärnten. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 2.2.2011)