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Und wieder ein bestes Ergebnis in der RTL-Geschichte, erstmals über eine Milliarde: Gerhard Zeiler (links). Träte er um den ORF-General an, würde es schwer für Alexander Wrabetz (rechts).

Foto: APA/Fohringer

Luxemburg/Wien - Gerhard Zeiler kann für die seine RTL Group 2010 das bisher beste Ergebnis in der Geschichte von Europas größtem TV-Konzern melden: 1,1 Milliarde Euro vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen. Die Werbemärkte Europas hätten 2010 angezogen, ließ die Gruppe verlauten.

Unter den Töchtern des deutschen Medienriesen Bertelsmann liefert die RTL Group seit Jahren die weitaus höchsten Dividenden nach Gütersloh.

Der Österreicher und Sozialdemokrat Zeiler (55) führt die RTL Group seit 2003. 1998 holte ihn Bertelsmann als Geschäftsführer zu RTL Deutschland - direkt aus dem Generalintendantenbüro auf dem Wiener Küniglberg. Ab 1994 leitete Zeiler den ORF.

Heimweh nach Wien nachgesagt

Nicht wenige ORF-Mitarbeiter hoffen seit Jahren auf die Rückkehr des Vorzeige-Medienmanagers. Zeiler, der den Großteil des Jahres im Flugzeug verbringt, wird heftiges Heimweh nach Wien nachgesagt, er hat inzwischen wieder eine Wohnung hier.

Seit Monaten versucht die ÖVP, Zeiler als Kandidaten gegen den amtierenden ORF-Chef Alexander Wrabetz für die am 9. August anstehende Generalswahl in Stellung zu bringen. Würde Zeiler antreten, könnte wohl auch mancher Stiftungsrat der SPÖ dem Medienvollprofi die Stimme nicht versagen. Die SPÖ stellt mit 15 von 35 Räten die größte Fraktion im Wahlgremium. Ihre Sprecher beteuern, Wrabetz sei ihr Kandidat.

Im Vorjahr verlängerte Zeiler seinen RTL-Vertrag um fünf Jahre. Zum ORF hieß es auch Dienstag bei RTL: "Wir kommentieren keine Gerüchte." (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 2.2.2011)