Graz - Eine Software, die es Kuratoren oder Ausstellungsplanern ermöglicht, komplexe Ausstellungsinhalte in eine dreidimensionale digitale Form zu bringen, haben Experten von Fraunhofer Austria und der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research entwickelt. Die Applikation, mit der ein virtuelles Abbild einer realen Ausstellung erzeugt werden kann, wird kommende Woche auf der CeBIT in Hannover vorgestellt, teilte Fraunhofer Austria mit.

Grundlage ...

Grundlage des neuen Ausstellungstools ist ein vom Institut "Digital" der Joanneum Research in Graz entwickeltes Softwareprogramm zum "Einrichten" virtueller Ausstellungsräume. Mit dem sogenannten "eXhibition:editor3D" konnten bisher schon Ausstellungen von dreidimensionalen Artefakten virtuell in 3D konzipiert oder temporäre Schauen digital archiviert werden, so Werner Haas vom Joanneum Research.

Das Programm, bei dem durchschnittliche Kenntnisse ausreichen sollen, um das Werkzeug zu bedienen, ist seit zwei Jahren auf dem Markt. "Wir haben schon einige Museen damit versorgt, und es gibt auch Interesse aus der Wirtschaft, weil damit Firmenpräsentationen auf hohem Niveau gemacht werden können", so der Leiter des Instituts bei Joanneum Research.

... und Weiterentwicklung

Haas hob hervor, dass mit dem Tool auch museumsdidaktische Gesichtspunkte in die virtuelle Welt der Ausstellungsgestaltung eingebracht werden können. Anwendungen sind beispielsweise für Multi-Media-Stationen innerhalb von Ausstellungen denkbar. Vor allem weil Fraunhofer Austria den Editor nun um die vom iPhone bekannte Multi-Touch-Technologie ergänzte: Mit Hilfe von Berührungsgesten wird die Benutzung vereinfacht. Der Touchscreen ist so groß, dass ihn auch mehrere Personen gleichzeitig bedienen können.

Für die Darstellung der virtuellen Ausstellung wird die maßgeblich vom Fraunhofer IGD, dem Schwesterinstitut des Geschäftsbereichs Visual Computing in Graz entwickelte 3D-Internettechnologie X3DOM verwendet. (APA)