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Lamborghini plant Alltagsautos.

Foto: APA/Anja Niedringhaus

Ambitionierte Wachstumsstrategien zwingen den VW-Konzern mit hoch spezialisierten Töchtern wie Lamborghini aus dem Nischendasein auszubrechen. So soll der Absatz der Luxuskarrosse nicht länger von ein paar hart gesottenenen Sportwagenfans abhängig sein. Genauer gesagt: Lamborghini plant, Alltagsautos zu bauen. "Wir wünschen uns ein drittes Modell für die Marke", sagte Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann der Financial Times Deutschland (FTD).

Offenbar konzipiert die VW-Tochter derzeit ein neues Modell, das sich abseits der Rennpisten auch für bequeme Einkaufstouren eignet und somit eine größere Zielgruppe ansprechen soll: Prestigebewusste Fahrer, die ein Auto für vielfältige Einsätze bevorzugen und sich nicht unbedingt eine ganze Flotte für jegliche Extravaganzen halten. "Für uns ist es wichtig, dass es ein für den Alltag nutzbares Fahrzeug wird", sagte Winkelmann weiter in der FTD. Eine Entscheidung zum Wie und Wann soll noch in diesem Jahr fallen.

Darüberhinaus wirbt der mächtige VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch trotz des Widerstands der italienischen Mutter Fiat weiter um deren Tochter Alfa Romeo. "Volkswagen hat Zeit", gibt sich Piëch gelassen und stellt gleichzeitig bereits Berechnungen an, in welchem Zeitraum  Volkswagen Alfa Romeo theoretisch zu alter Stärke zurückführen könne: Binnen fünf Jahren würde Europas größter Autobauer den Absatz der italienischen Nobelmarke auf knapp 400.000 Einheit, meinte er nur lapidar am Vorabend zur Eröffnung des Genfer Autosalons.

Volkswagen bemüht sich seit Jahren um eine Allianz von MAN und Scania, an denen der Wolfsburger Konzern maßgeblich beteiligt ist, kommt bei dem Vorhaben aber nicht voran. Volkswagen verfügt mit VW, Audi, Skoda, Seat, Bentley, Lamborghini, Bugatti, der VW-Transportersparte und Scania über neun Marken. Zudem besitzt der Konzern den Sportwagenbauer Porsche zur Hälfte und ist maßgeblich am japanischen Kleinwagenspezialisten Suzuki beteiligt. (red, derStandard.at, 1.3.2011)