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Am Dienstag wurde Trugers Skulptur abtransportiert.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Der "Gigant" ist Geschichte: Am Dienstag ist die 16 Tonnen schwere Skulptur vor dem Wiener Musikverein nun endgültig verschwunden. Die im November 2009 ohne Genehmigung aufgestellte Figur musste aufgrund eines behördlichen Abtragungsbescheids weggeschafft werden. Die Künstlerin Ulrike Truger, welche den Abtransport aus eigener Tasche bezahlen muss, wird ihr Werk nun im Garten der Bildhauerateliers des Bundes im Prater aufstellen. Dort befänden sich bereits andere ihrer Arbeiten.

Eigentlich hätte der sechs Meter hohe "Gigant" gemäß den Fristen bereits in der Vorwoche entfernt werden müssen. Aufgrund der tiefen Temperaturen habe aber die Gefahr bestanden, dass der Stein am Boden festgefroren und somit beim Anheben der Boden beschädigt worden wäre, erklärte die Bildhauerin. Deshalb habe sie sich mit der Baupolizei geeinigt, den Abtransport ein paar Tage später zu veranlassen.

"Was politisch abläuft, liegt nicht in meiner Hand"

Bereits ab 8.00 Uhr wurde mit den Arbeiten begonnen. Die monolithförmige Skulptur wurde zuerst an einen Hebekran befestigt, langsam umgelegt und schließlich nach rund zwei Stunden auf einen Schwertransporter verladen. Die Abtragung schlage mit mehreren tausend Euro zu Buche, so Truger.

"Was politisch abläuft, liegt nicht in meiner Hand", zeigte sich die Künstlerin enttäuscht. Sie hatte das Werk der Stadt Wien zum Kauf angeboten, das zuständige Gremium lehnte jedoch ab. "Ich hätte mir zumindest mehr Transparenz in der Entscheidungsfindung gewünscht", beklagte sie. Es sei aber immerhin gelungen, rund 460 Tage lang einen "Menschenrechtsstein" am Karlsplatz zu platzieren, sprach Truger von einem Erfolg. (APA)