São Paulo - Brasiliens neue Präsidentin Dilma Rousseff hat die finanzielle Unterstützung für arme Familien, die sogenannte "Bolsa Familia", durchschnittlich um 19,4 Prozent angehoben. Das "Familienstipendium" steigt damit nach Regierungsangaben von Dienstag auf einen Betrag von mindestens 32 und höchstens 242 Reais (14 bzw. 105 Euro) im Monat. Die Mehrkosten wurden für 2011 auf umgerechnet 916 Millionen Euro beziffert. Erst vor wenigen Tagen war der Mindestlohn auf 545 Reais (238 Euro) erhöht worden. Die "Bolsa Familia" ist der Eckpfeiler der brasilianischen Sozialpolitik und wurde von Rousseffs Vorgänger Luiz Inacio Lula da Silva massiv ausgebaut.

Zuletzt war die Bolsa, in deren Genuss fast 13 Millionen Familien kommen, 2009 erhöht worden. Wird die Inflation seit dieser Zeit mit einberechnet, beläuft sich die Erhöhung deshalb "nur" auf 8,7 Prozent. Die Staatschefin hatte die Armutsbekämpfung als eines der wichtigsten Ziele ihrer Amtszeit angegeben. Die "Bolsa Familia" ist unter anderem an den regelmäßigen Schulbesuch der Kinder und den Nachweis von Gesundheitskontrollen gebunden. "Die Familien mit mehr Kindern sind auch die, die vor den größten Schwierigkeiten im Leben stehen und mit einem höheren Armutsniveau konfrontiert sind", begründete Rousseff die Anhebung. v