Unity verändert den Desktop, darunter arbeiten aber immer noch viele gewohnte GNOME-Komponenten - wenn auch nicht in neuester Version.

Screenshot: Andreas Proschofsky

In Vorfreude auf Ubuntu 11.04 schwimmt schon mal der Narwhal direkt vor den Ubuntu-Büros in der Londoner Themse - zumindest auf Google Earth und am 1. April.

Grafik: Google

Mit großen Schritten nähert sich einmal mehr eine neue Version der Linux-Distribution Ubuntu, dieses Mal aber noch dazu eine mit besonders umfangreichen Änderungen. Kommt bei Ubuntu 11.04 ("Natty Narwhal") doch erstmals die eigenen Unity-Oberfläche statt dem klassischen GNOME 2.x-Desktop zum Einsatz.

Unity

Diese hat man ursprünglich für die Netbook-Ausgabe der Distribution entwickelt, jetzt aber auch auf die Desktop-Edition ausgedehnt. Auffälligstes Kennzeichen ist dabei ein Launcher an der linken Seite des Bildschirms, optisch als eine Reihe von Icons umgesetzt. Zum Starten von Anwendungen und Auffinden von Dokumenten dient der "Dash", der sich über ein Icon im linken oberen Eck einblenden lässt. Zudem setzt man auf ein globales Menü a la Mac OS X, die entsprechenden Einträge werden also im oberen Panel eingebettet, anstatt beim Programm selbst angezeigt zu werden.

Aktuelles

In den letzten Monaten hat man Unity in weiten Teilen neu geschrieben, statt des - auch bei GNOME3 genutzten - Fenstermanagers Mutter, nutzt man nun lieber das bekanntere Compiz als Unterbau. Außerdem hat man eine ausführliche Tastatursteuerung aufgenommen und die Möglichkeit, den Launcher per Drag & Drop umzusortieren, eingebaut.

3D

Wer sich mit Unity trotzdem nicht so recht anfreunden will, kann alternativ über die Login-Screen eine klassische Desktop-Session wie von früheren Version her gewohnt auswählen. Dies ist auch für all jene interessant, die die neue Oberfläche aufgrund der Hardwareanforderungen - es benötigt funktionierenden 3D-Support - gar nicht einsetzen können. Eine spezielle 2D-Version soll mit Ubuntu 11.10 folgen.

Software

Einige Änderungen bringt "Natty" auch in Hinblick auf die Softwareausstattung: Statt Rhythmbox kommt nun Banshee als Musikplayer zum Einsatz, OpenOffice.org wird durch LibreOffice ersetzt. Der Firefox 4 ist ebenso mit dabei wie Kernel 2.6.38 und der xorg-server 1.10. Bei bestehenden Komponenten gibt sich Ubuntu 11.04 hingegen relativ konservativ, so setzt man bei GNOME-Programmen wie dem File-Manager Nautilus noch auf ältere Releases, da man selbst den dort vorgenommenen Wechsel auf GTK+3 noch nicht vollzogen hat.

Download

Die Ubuntu 11.04 Beta kann kostenlos in Form einer Live-CD von der Seite des Projekts heruntergeladen werden, parallel dazu gibt es auch wieder neue Testversionen der diversen Derivate wie des KDE-basierten Kubuntu. Die fertige Version von Ubuntu 11.04 soll am 28. April freigegeben werden, dazwischen ist noch eine zweite Beta geplant. (apo, derStandard.at, 01.04.11)

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