Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei schwachem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 30,6 Punkte oder 1,06 Prozent auf 2.912,78 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 33 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.880 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,75 Prozent, DAX/Frankfurt +1,96 Prozent, FTSE/London +1,69 Prozent und CAC-40/Paris +1,56 Prozent.

Angetrieben von positiven US-Konjunkturdaten haben die europäischen Aktienmärkte den ersten Tag im neuen Quartal im grünen Bereich geschlossen. Die Zahlen vom Arbeitsmarkt sind besser als von Analysten erwartet ausgefallen und haben die Stimmung spürbar aufgehellt. Mit einer festen Eröffnung an der Wall Street wurde auch der Wiener Leitindex weiter angetrieben und schloss auf seinem Tageshoch.

Vom Favoriten zum größten Kursverlierer - dieses Schicksal erlitten zum Wochenausklang die Papiere des Impfstoffherstellers Intercell. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 3,15 Prozent auf 8,71 Euro zu Buche. Dabei hatte das Unternehmen in den Morgenstunden eine erfolgreiche Testphase des Impfstoffs gegen Pseudomonas aeruginosa bekannt gegeben. Nun sollen weitere Wirksamkeitstests folgen, bis das Produkt auf den Markt kommt dürfte noch einige Zeit vergehen, kommentierten Analysten.

Robuste Geschäftszahlen halfen den Aktien der BWT bei einem verhaltenen Ausblick leider nicht. Die Titel des oberösterreichischen Wasseraufbereiters verloren um 0,68 Prozent auf 20,50 Euro. Zwar hat der Konzern für 2010 einen Umsatzanstieg von 15 Prozent ausgewiesen und ein stabiles Konzernergebnis verbucht. Allerdings dürfte der Gewinn 2011 auf 18 Mio. Euro schmelzen.

Voest-Titel mit Kursgewinn

Die Erste Group hat das Kursziel für die Stahltitel der voestalpine von 36 auf 41 Euro angehoben und die Titel bei ihrem Kursgewinn von 1,57 Prozent auf 33,65 Euro unterstützt. Zum Kursverlust der Immofinanz-Titel von 0,56 Prozent auf 3,17 Euro dürfte indessen die Abstufung der Anlageempfehlung von "overweight" auf "equalweight" durch Morgan Stanley beigetragen haben.

Unter den Schwergewichten konnten sich die am Vortag nach den Ergebnissen der irischen Bankenstresstests gemiedenen Bankenwerte klar erholen. Erste Group kletterten um 2,18 Prozent auf 36,38 Euro und Raiffeisen Bank legten um 2,15 Prozent auf 40,00 Euro zu. Nach einem positiven Analystenkommentar durch die RCB gewannen conwert um 1,11 Prozent auf 11,79 Euro.

An ihrem ersten Handelstag im Marktsegment other securities schlossen bwin.party bei 2,30 Euro. Das Handelsvolumen war sehr gering, deutlich mehr Anteile wechselten wie erwartet an der Londoner Börse ihre Besitzer. "Das Volumen ist aus Österreich weg, das ist schade, war aber klar", kommentierte ein Analyst. Als Ersatz für den Abgang von bwin sieht der Experte den Börsendebüt der Alu-Schmiede AMAG am 8. April in Wien. Der Börsengang verlaufe in Österreich bisher in guten Bahnen, hieß es.

Die zehn größten Kursgewinner

1. FRAUENTHAL HOLDING AG +6,79 Prozent

2. JOWOOD ENTERTAINMENT AG +6,67 Prozent

3. WIENERBERGER AG +3,59 Prozent

4. STRABAG SE +3,30 Prozent

5. ANDRITZ AG +3,19 Prozent

6. BENE AG +2,67 Prozent

7. TEAK HOLZ INT. AG +2,64 Prozent

8. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +2,44 Prozent

9. ERSTE GROUP BANK AG +2,18 Prozent

10. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG +2,15 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer

1. INTERCELL AG -3,15 Prozent

2. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG -2,79 Prozent

3. POLYTEC HOLDING AG -2,26 Prozent

4. SEMPERIT AG HOLDING -2,16 Prozent

5. A-TEC INDUSTRIES AG -2,14 Prozent

6. CENTURY CASINOS INC -1,24 Prozent

7. LENZING AG -1,13 Prozent

8. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. -0,79 Prozent

9. EVN AG -0,72 Prozent

10. BWT AG -0,68 Prozent (APA)