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Die Industrie hat ein wenig an Schwung verloren und stellt sich auf höhere Kosten für Energie und Rohstoffe ein.

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Berlin - Die Industrie in der Eurozone hat etwas an Schwung verloren und wappnet sich gegen weiter steigende Rohstoff- und Energiekosten. Die Geschäfte liefen zwar auch im März prächtig, wie am Freitag aus einer Markit-Umfrage unter rund 3.000 Firmen hervorging. Allerdings hätten die Betriebe geringere Zuwächse bei Produktion und im Neugeschäft verzeichnet. Der Markit-Einkaufsmanagerindex sank im Vergleich zum Februar um 1,5 auf 57,5 Zähler, lag aber immer noch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Am besten liefen die Geschäfte in Österreich, Deutschland und in den Niederlanden. In Griechenland kam es hingegen trotz des höchsten Umfragewertes seit Jänner 2010 erneut zu Wachstumseinbußen.

Damit bleiben die großen Unterschiede in der Eurozone der zwei Geschwindigkeiten bestehen. "So kontrastiert der robuste Produktionszuwachs und der Rekord-Jobaufbau in Deutschland mit anhaltend rückläufiger Beschäftigung in Spanien und Griechenland infolge schwacher Produktionszuwächse oder -einbußen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Industrie der Eurozone dürfte ihre Produktion im ersten Quartal um rund 2 Prozent gesteigert haben. Am stärksten hätten die Hersteller von Investitions- und Vorleistungsgütern ihre Produktion im März hochgefahren. Der Konsumgüterbereich bleibe hier Schlusslicht.

Unterm Strich stellten die Firmen wieder mehr ein, wenn auch etwas weniger als im Februar. In Deutschland gab es einen Rekord-Jobaufbau. "Lediglich Spanien und Griechenland wiesen eine rückläufige Beschäftigung aus, was den Wachstumsunterschied zwischen den Kernländern und der Peripherie verdeutlicht", erklärte Markit.

An der Kostenfront blieben die Zuwächse hoch, allerdings etwas unter dem Niveau von Februar. "Mehr bezahlen mussten die Betriebe vor allem für Nahrungsmittel, Energie, Kraftstoffe, Metalle, Öl und weitere Rohstoffe." Mitverantwortlich für den kräftigen Preisauftrieb waren Lieferausfälle und Rohstoff-Engpässe. Diese seien europaweit bisher jedoch nicht direkt mit der Krise in Japan in Verbindung gebracht worden. In Deutschland allerdings hätten Manager vereinzelt von Störungen in der Lieferkette durch das Erdbeben in Japan berichtet.

Die Unternehmen reichen die höheren Kosten verstärkt an ihre Kunden weiter und erhöhten die Verkaufspreise so stark wie nie seit Beginn der Markit-Erhebung dieser Daten im November 2002. (APA/Reuters)