Wien - Anders als die Industrie hat sich die österreichische Bauwirtschaft im vergangenen Jahr nicht vom Produktionseinbruch in der Krise erholt. Ihr Produktionswert hat im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf 14,3 Mrd. Euro abgenommen, teilte die Statistik Austria am Freitag in einer Aussendung mit. Damit ist die Bauwirtschaft zum zweiten Mal in Folge geschrumpft und liegt wieder auf dem Produktionsniveau des Jahres 2007.

2009 war das Bauvolumen bereits um 7,5 Prozent geschrumpft. Während 2008 und 2009 staatliche Aufträge noch den Schnitt verbessert bzw. den Rückgang abgefedert hatten, gingen die Ausgaben der öffentlichen Hand im vergangenen Jahr überproportional stark zurück. Die öffentliche Bautätigkeit blieb 2010 mit einem Minus von 6,3 Prozent hinter der allgemeinen Entwicklung zurück.

Eine Verbesserung am Bau ist nicht in Sicht, die Auftragsbestände sind praktisch gleich hoch wie Ende 2009. Laut Statistik Austria lagen die Auftragsbestände Ende 2010 mit 6 Mrd. Euro um 0,3 Prozent über den Werten, die für Ende 2009 ermittelt worden waren.

2010 ist der österreichische Hochbau um 2 Prozent auf 7,83 Mrd., der Tiefbau um 8,7 Prozent auf 5,67 Mrd. Euro zurückgegangen.

In einer kürzlich veröffentlichten Analyse hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) noch kaum Anzeichen für einen Aufschwung entdeckt: Bei der am Freitag erschienenen Frühjahrsprognose nahm das Institut die Prognose für die Bauinvestitionen 2011 leicht auf 0 Prozent zurück. Wie das IHS rechnet das Wifo für heuer also weder mit einem Wachsen noch mit einem Sinken der Bautätigkeit. 2012 sollen diese Aufwendungen um 1 bzw. 0,5 Prozent steigen. (APA)