Achenkirch - Taucher haben am Freitagabend den vierten Insassen jenes Polizeihubschraubers geborgen, der am Mittwoch in den Tiroler Achensee gestürzt ist. Dies teilte Landespolizeikommandant Helmut Tomac mit. Die Taucher, die in eine Tiefe von 106 Metern mussten, seien unversehrt.

Wie die Einsatzleitung am Abend bei einer Pressekonferenz in Achenkirch bekanntgab, brachte die Obduktion der Leiche des Unglückspiloten keine Hinweise auf ein gesundheitliches Problem des 41-jährigen Tirolers. Durch die Wucht des Aufschlags seien alle vier Insassen sofort bewusstlos gewesen. Die beiden weiteren Opfer sind ein 38-jähriger Flugbegleiter und ein 53-jähriger Grenzpolizist, beide aus Tirol. Die Unglücksursache blieb weiter unklar.

Die Bergearbeiten waren für die Taucher besonders schwierig, da sie in dieser Tiefe lediglich zehn Minuten zu Verfügung hatten. Nach dem Aufstieg, der wegen der Gasbildung im Körper über zwei Stunden in Anspruch nahm, mussten sie jeweils zwölf Stunden pausieren.

In den nächsten Tagen sollen die Wrackteile des "Eurocopters" gehoben werden. Man werde dabei sehr vorsichtig vorgehen, um die Kanzel nicht weiter zu beschädigen, sagte der Chef der Bergefirma, Wolfgang Falch. Die Auswertung soll Erkenntnisse darüber bringen, warum der Helikopter überhaupt abgestürzt ist und könnte möglicherweise Auswirkungen auf den gesamten Hubschraubertyp haben. (ver, DER STANDARD-Printausgabe, 2.4.2011)