London - Sprichwörter sind eben nur bedingt richtig, wie eine Studie der schottischen University of Stirling zeigt. Forscher berichteten gegenüber der BBC, dass sie beobachtet hatten, wie Kohlmeisen vor Hummelnestern auf ausfliegende Nektarsammlerinnen lauerten. Überhaupt droht morgenmüden Hummeln Gefahr, wenn sie ihr Tagesgeschäft aufnehmen - auch Mäuse, Krähen und sogar Eichhörnchen wurden in Lauerstellung vor Nestern gesichtet.

Hummeln bauen ihre Nester nicht wie Bienen oder Wespen, sondern legen sie in Erdlöchern an; oft solchen, die von Kleinsäugetieren gegraben wurden. Die Forscher um Stephanie O'Connor überwachten 19 Hummelnester mit Kameras von dem Zeitpunkt an, als sie diese fanden, bis zu deren Aufgabe im Verlauf einiger Wochen. Bei fünf davon wurden Überfälle durch kleine Raubtiere registriert - offenbar handelt es sich also um ein allgemein verbreitetes Phänomen. Allerdings keines, das zu einer ernsthaften Gefahr für den Hummelbestand führen dürfte: Laut O'Connor erholten sich sämtliche Nester von ihren Verlusten und produzierten jeweils eine neue Königinnen-Generation. (red)