Michael Engler / Sophie Schmid, "Die Wikinger kommen!" . € 13,40 / 52 Seiten. Coppenrath Verlag, Münster 2011

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Spätestens wenn Wickie Einzug ins Kinderzimmer hält, sind sie da: die Wikinger. Die wirken nicht immer besonders intelligent (außer Wickie natürlich), aber sympathisch. Brutal oder grausam sind sie so und so nicht - dafür bärenstark. Die heile Wikingerwelt sozusagen. Michael Engler und Sophie Schmid helfen mit ihrem Vorlesebuch mit, dieses Bild zu untermauern. Die Wikinger kommen! heißt es vielversprechend.

Sieben Geschichten "aus dem hohen Norden" erzählen sie. Die Illustrationen dienen hier eher als bunter Aufputz. In Jetzt sind die Engländer dran soll es den Briten an den Kragen gehen. Ihr Plan lautet folgendermaßen: "Das Dorf wird überfallen und ausgeplündert. Dann nehmen wir uns das nächste Dorf vor. Und so weiter. In ungefähr einer Woche haben wir ganz England erobert" , erklärt Leif. Der ständige Regen stört aber diese Absichten gewaltig. "Ich fühl mich wie ein nasser Schwamm" , klagt später einer der unerschrockenen Krieger. Im folgenden Kampf schlagen sie zwar die Gegner zurück, die waren aber keine britischen Soldaten, es sind einfache Verbrecher. Kurz: Die Wikinger haben schlussendlich diesen Teil Englands nicht erobert, sondern befreit.

Weil es dafür von den Geretteten Pudding gibt, ist die Wikinger-Welt auch so in Ordnung. Schade, dass das im richtigen Leben nicht so einfach funktioniert. (Peter Mayr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.04.2010)