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Die Salzburg Zarate, Sevento und Alan (V.l.n.r.) feiern den zweiten Treffer im Hanappi-Stadion. Schiri Schörgenhofer bittet zum Anstoß.

APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER

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Dudic "beruhigt" Hofmann nach einer angeblichen Schwalbe des Rapid-Kapitäns.

Foto: Hans Punz/dapd

Wien - Der Niederländer Ricardo Moniz, der prinzipiell vorhat, Trainer bei Red Bull Salzburg zu bleiben, weiß natürlich, wie man Fußballspiele übersteht. "Indem man keine Fehler macht." Und so war er bereit für Rapid. Wobei die Umsetzung in erster Linie und nahezu ausschließlich am Personal lag. Das patzte zuletzt gehörig.

Es war der Tag der Arbeit im ausverkauften Hanappi-Stadion und für beide Mannschaften ging es darum, den Anschluss an Sturm Graz nicht gänzlich zu verlieren. Moniz: "Bei einer Niederlage sind wir weg." Rapid wurde als leichter Favorit gehandelt. Seit Peter Pacult weg und Zoran Barisic interimistischer Trainer ist, hatte Hütteldorf einen Lauf, drei Spiele, drei Siege. Bei den Salzburgern stand Gerhard Tremmel statt des verletzten Eddie Gustafsson im Tor, bei Rapid wurde die Innenverteidigung umgestellt, Mario Sonnleitner ersetzte Jürgen Patocka. Für Salzburg stürmte der Brasilianer Alan, Roman Wallner schaute zu.

Es entwickelte sich eine muntere, von Respekt getragene Partie, in der um jeden Meter gestritten wurde. Die Salzburger wusste um Rapids Gefährlichkeit bei Standards, also versuchten sie, die Angriffe außerhalb des Gefahrenbereiches zu stoppen. Und das gelang. Die Gastgeber hatten abermals Probleme, Chancen zu kreieren. Andererseits ließen sie auch keine zu. Somit waren Tremmel und Helge Payer in der ersten Halbzeit unterbeschäftigt. In der 43. Minute wurde es hektisch, Christoph Leitgeb attackierte Steffen Hofmann an der Strafraumgrenze, Schiedsrichter Robert Schörgenhofer erklärte Rapids Kapitän zu einer Schwalbe, zeigte die Gelbe Karte. Salzburgs Milan Dudic tätschelte daraufhin den erregten Hofmann keck und wurde vom humorlosen Schörgenhofer verwarnt. Am Samstag fehlt Hofmann in Kapfenberg,

Nach der Pause erhöhte Rapid den Druck. Ein Fallrückzieher von Hamdi Salihi prallte an die Latte, Tremmel hatte mit seinen Fingerspitzen die Flugkurve des Balles verändert (57.).

Tore, die verhindert werden, schießt man. Just in einer Phase, als der Titelverteidiger zu Wanken schien, schlug er zu. Eine Flanke von Dusan Svento verwertete Gonzalo Zarate volley zum 1:0 (66.). Sollte es einen unhaltbaren Schuss geben, jener von Zarate könnte so einer gewesen sein. Salzburgs 2:0 (73.) wäre vermutlich zu vermeiden gewesen, Alan drückte den Ball über die Linie. Atdhe Nuhiu verkürzte per Kopf nur noch auf 1:2 (84.).

Die kleine Serie von Barisic ist somit gerissen. Er musste der Mannschaft "ein Kompliment aussprechen. Es war ein sehr gutes Spiel, das sie abgeliefert hat." Rapids Traum von der Meisterschaft hat sich jedoch erledigt. Sieben Punkte Rückstand auf Sturm Graz sind wohl zu viel. Salzburg darf wieder vage hoffen, obwohl fünf Zähler kein Pappenstiel sind.

Rapid gastiert am Mittwoch zwecks Cup-Halbfinale in Ried. Und Pacult soll heute, Montag, laut Zeitung Bild als neuer Coach von RasenBallsport Leipzig, der deutschen Filiale von Red Bull, präsentiert werden. Er dürfte also Dietrich Mateschitz unlängst doch nicht ganz zufällig beim Heurigen getroffen haben. (Christian Hackl; DER STANDARD Printausgabe; 2. Mai 2011)

SK Rapid Wien - Red Bull Salzburg 1:2 (0:0)
Hanappi-Stadion, 17.500 (ausverkauft), SR Schörgenhofer

Torfolge:
0:1 (66.) Zarate
0:2 (74.) Alan
1:2 (84.) Nuhiu

Rapid: Payer - Kayhan (70. Schimpelsberger), Sonnleitner, Soma, Katzer - Pehlivan (79. Nuhiu), Kulovits - Prokopic, Hofmann, Drazan (76. Trimmel) - Salihi

Salzburg: Tremmel - Hierländer, Dudic (50. Offenbacher), Afolabi, Ulmer - Sekagya - Zarate, Leitgeb (85. Teigl), Cziommer, Svento - Alan (89. Boghossian)

Gelbe Karten: Katzer, Hofmann, Prokopic, Kayhan bzw. Dudic, Cziommer, Hierländer, Tremmel, Offenbacher