Jerusalem - Der Vorsitzende Richter im Prozess gegen den NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann, Mosche Landau, ist tot. Medienberichten zufolge starb Landau am Sonntag im Alter von 99 Jahren und damit einen Tag vor dem "Tag der Shoah", an dem in Israel an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg erinnert wird. Landau wurde 1912 in Danzig geboren, dem heutigen polnischen Gdansk. 1933 wanderte er nach Palästina aus und stieg nach dem Eichmann-Prozess zum Präsidenten des Obersten Gerichts Israels auf. Den Posten hatte er bis zu seiner Pensionierung 1982 inne.

Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hatte Eichmann 1960 in Argentinien aufgespürt, wo er sich nach dem Krieg versteckt hatte. Während der NS-Zeit war der SS-Obersturmbannführer maßgeblich für die Organisation der Deportation und Ermordung der europäischen Juden verantwortlich. Im April 1961 begann in Israel der Prozess gegen Eichmann, im Dezember desselben Jahres wurde er zum Tode verurteilt. Im Mai 1962 wurde Eichmann gehängt. (APA)