Rabat/Bern - Drei Tage nach dem Bombenanschlag auf ein Touristen-Cafe in Marrakesch haben am Sonntag Tausende Marokkaner gegen den Terror protestiert. Auf den traditionellen Demonstrationen zum 1. Mai verurteilten die Teilnehmer in mehreren Städten das Attentat, bei dem am Donnerstag 16 Menschen getötet und 25 verletzt worden waren, die meisten der Opfer waren ausländische Touristen. Die größte Kundgebung fand in der Hauptstadt Rabat statt.

An den Demonstrationen nahmen neben den Gewerkschaften auch zahlreiche Anhänger der Reformbewegung teil, die mehr Freiheiten und soziale Gerechtigkeit fordert, berichteten Augenzeugen. "Der Terrorismus fürchtet eine demokratische Verfassung", war auf Transparenten zu lesen. In Marrakesch, wo es nach dem Attentat vom Donnerstag bereits spontane Proteste gegen den Terror gegeben hatte, fielen die Demonstrationen am Sonntag wegen starken Regens relativ klein aus.

Beim dem von Marrakesch sind auch ein Schweizer und ein im Tessin lebender Portugiese getötet worden. Sie konnten erst am Sonntag, drei Tage nach dem Anschlag auf das Touristencafe, identifiziert werden, wie das Außenministerium in Bern bestätigte. (APA/sda)