Dubai - Saudi-Arabien plant, bis 2030 16 Atomkraftwerke zu bauen. Dies könnte mehr als 100 Mrd. US-Dollar (69,5 Mrd. Euro) kosten, berichtete eine saudi-arabische Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf einen hochrangigen Funktionär. Der weltgrößte Ölexporteur ist mit einer rasch wachsenden Stromnachfrage konfrontiert. Das Königreich erwägt, dem Energieproblem durch Atomstrom zu begegnen. "In zehn Jahren werden wir die ersten zwei Reaktoren haben", so Abdul Ghani bin Melaibari, der Koordinator für wissenschaftliche Zusammenarbeit an der King Abdullah City für Atomare und Erneuerbare Energie gegenüber "Arab News". "Danach errichten wir jedes Jahr zwei weitere, bis wir 2030 16 davon haben."

Einige Staaten haben von der Kernkraft nach der Katastrophe im japanischen AKW Fukushima Abstand genommen, nicht so einige ölreiche Golf-Staaten, die massiv in diese Energieform investieren wollen. Ghani bin Melaibari schätzte die Kosten auf rund sieben Mrd. Dollar pro AKW; die Planungen seien im Gange, man koordiniere sich entsprechend mit Firmen. 20 Prozent des Strombedarfs in Saudi-Arabien sollten einmal durch Nuklearenergie abgedeckt werden.

Schätzungen zufolge wird Saudi-Arabien in den nächsten zehn Jahren um sieben bis acht Prozent mehr Strom brauchen als heute. Die benachbarten Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben Ende 2009 mit einem südkoreanischen Konsortium eine Vertrag zum Bau eines AKW im Volumen von 204, Mrd. Dollar abgeschlossen. (APA/Reuters)