Wien - Das Gaspipeline-Projekt Nabucco unter Federführung der OMV erhält kommende Woche offiziell weitere Unterstützung der beteiligten fünf Transitländer (Österreich, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Türkei): Am Mittwoch (8. Juni) werden die Staaten "Project Support Agreements" mit der Nabucco-Projektgesellschaft in der türkischen Stadt Kayseri, südöstlich von Ankara, unterzeichnen.

Für Österreich wird Wirtschaftsminister Mitterlehner das Abkommen signieren, erklärte die Sprecherin des Ministers, Waltraud Kaserer. Zuletzt musste der Baubeginn um ein Jahr auf 2013 verschoben werden.

Das Unterstützungsabkommen soll die Rechtssicherheit für das Pipeline-Projekt erweitern, sagte der Sprecher der Nabucco-Projektgesellschaft, Christian Dolezal, im Gespräch mit der APA. Der Rechtsrahmen ist in einem zwischenstaatlichen Abkommen ("Intergovernmental Agreement") am 13. Juli 2009 in Ankara festgelegt worden, nun gehe es etwa um den Schutz vor möglichen diskriminierenden Gesetzesänderungen. Die Abkommen sollen das Projekt über die Bauphase hinaus absichern, schilderte Dolezal. So werde darin etwa geregelt, dass die Betreiber nicht einfach enteignet werden können.

Zuletzt wurde das bereits seit Jahren geplante Pipeline-Projekt, das mit zahlreichen Verzögerungen zu kämpfen hatte, offiziell verschoben: Der Bau soll nun 2013 und damit ein Jahr später als ursprünglich geplant starten, das erste Gas aus der kaspischen Region dürfte erst 2017 nach Europa fließen, also zwei Jahre später. Begründet wurde die Verschiebung vor allem damit, dass man die Pläne mit den Produzenten in den potenziellen Lieferländern der Kaspischen Region und im Nahen Osten abstimmen müsse. Heuer sollen aber noch die Bezugsverträge abgeschlossen werden. (APA)