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Stargast am Finalabend: Joshua Redman

Foto: AP/Joe Giblin

Salzburg  - "Abschaffung des Reinheitsgebotes, ständige Neuformulierung und Rückgriffe auf die Vergangenheit" - so definierte Mario Steidl, Ko-Intendant des Jazzfestivals Saalfelden, bei der Programmpräsentation am Mittwoch das Grundkonzept der 32. Ausgabe des Musikfestes. "Didl dum didl dey" ist das Motto von 25. bis 28. August, "das ist ein wenig selbstironisch gemeint, vor allem ist es ein Marketing-Effekt, es erinnert an das alte Vorurteil vieler Einheimischer gegen die "Tschin-Bum-Musik der Jazzer", sagte Steidl.

Wie auch in den vergangenen Jahren gibt es an den vier Festivaltagen 31 Konzerte, davon 15 auf der Hauptbühne im Kongresshaus, sechs in der traditionellen, kammermusikalischen Reihe Shortcuts im Nexus, sechs auf dem Rathausplatz, und vier auf Almen und in Wirtshäusern. Angeboten werden keine Tourneeprogramme, sondern überwiegend Programme, die eigens für das Festivals entwickelt wurden. Lorenz Raab und Max Nagl kommen mit neuen Bands und Programmen, auch das Ingebrigt Haker Flaten Chicago Sextett und Elliott Sharps Electric Willie waren in Europa noch nie zu hören. Außerdem ist eine lange Reihe von Europa- und Österreichpremieren angesagt.

"Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben wir in all den vergangenen Jahren ausschließlich Bands und Programme präsentiert, die in Österreich noch nicht zu hören waren", sagte Steidl. "Aus 600 CDs, die uns von Musikern aus aller Welt zugeschickt wurden, haben wir versucht, ein Programm zusammenstellen. Viele Bands präsentieren die ewig gleichen Standards, und daher haben wir am Ende lange für einige Programmpunkte gesucht."

Max Nagl eröffnet

Das Hauptprogramm wird von Max Nagls "Eight in one" eröffnet, es folgt Matthew Shipp, dann wird das Coung Vu 4-tet die Bühne betreten. Am Samstag beginnt Ingebrigt Haker Flaten aus Norwegen, danach kommt die US-amerikanisch-türkische Kombination KonstruKt & Marshall Allen bevor das Lorenz Raab Quartett und dann Trank Zappa Grappa In Varese auftreten werden. Der Sonntag beginnt mit dem Jim Black Trio, gefolgt von Jessica Pavone`s Army of Strangers, der Band "Das Kapital plays Hanns Eisler". Am Ende des Festivals am Sonntagabend wird Joshua Redman mit einem Trio auftreten.

"Klar, an New York kommt man nicht vorbei. Und doch ist die Tendenz feststellbar, dass sich die kreativen Künstler auf ganz Amerika verteilen. Auch Europa ist vertreten, wir haben ganz bewusst im Osten gesucht, allerdings wird dort viel Tradition aufgearbeitet, kaum etwas hat uns ins Konzept gepasst", so Steidl über sein Programm. "Stattdessen sind Deutschland, die Schweiz, Belgien, Frankreich und Österreich gut vertreten. Stichwort Österreich: Wenn Max Nagl, Lorenz Raab oder Elias Stemeseder Projekte anbieten, dann engagieren wir sie nicht, weil sie Österreicher sind und wir eine Quote an einheimischen Musikern erfüllen wollen. Das sind hervorragende Programme, die einfach gut sind", sagte Steidl.

Stefan Pühringer vom Veranstalter "Tourismusverband Saalfelden Leogang" sagte, "der Jazz ist das wichtigste touristische Flaggschiff der Region. Die Kultur- und Kunstsinnigkeit der Bevölkerung ist außergewöhnlich, so gut wie jede touristische Aktion ist auf irgend eine Weise mit Kultur verknüpft." Das Kongresshaus fasst 1.200 Besucher, das Kunsthaus Nexus etwa 200. Die Konzerte auf dem Rathausplatz und in den Wirtshäusern und Almen sind gratis. (APA)