Bild nicht mehr verfügbar.

Die ganze Nacht hindurch waren in Sanaa Schüsse zu hören.

Foto: EPA/WADIA MOHAMMED

Sanaa - Bei schweren nächtlichen Gefechten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind nach Angaben von Ärzten mindestens 37 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien Mitglieder der Sicherheitskräfte und Kämpfer des mächtigen regierungskritischen Hashid-Stamms, der von Scheich Abdullah ibn Husayn al-Ahmar angeführt wird, teilte das Krankenhaus Al-Jumhuriya am Mittwoch mit.

Die ganze Nacht hindurch waren in Sanaa Schüsse zu hören, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. "Andauernd sind Krankenwagen vorgefahren, um Opfer zu versorgen", sagte ein Bewohner.

Die Kämpfe zwischen Truppen des Präsidenten Ali Abdallah Saleh und Stammesmitgliedern waren am Dienstag nach einem vier Tage langen Waffenstillstand wieder aufgeflammt. Sie beschränken sich bisher auf das Viertel Al-Hasaba, wo Ahmar seine Residenz hat. Nach Angaben von Zeugen wurde der Sitz des Innenministeriums von Panzerabwehrraketen getroffen. Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich, die Feuerpause gebrochen zu haben.

Seit Monaten gibt es Proteste gegen Präsident Saleh. Seither sind durch die Auseinandersetzung zwischen den Regierungstruppen und den meist jungen Demonstranten nach inoffiziellen Schätzungen mehr als 300 Menschen getötet worden. Saleh steht auch unter wachsenden Druck Auslands zurückzutreten. Einigungen mit der Opposition über eine Machtübergabe ließ der Staatschef mehrmals scheitern.

Der Konflikt erhielt vor einer Woche eine neue Dimension, als die Armee das Feuer auf die Residenz eines Stammesführers der Hashid in der Hauptstadt Sanaa eröffnete. Die Al-Kaida hat wiederum die Provinzhauptstadt Zinjibar (Sinjibar) im Süden eingenommen. Dies erregt vor allem die Besorgnis der USA, die Saleh bisher im Kampf gegen die Islamisten unterstützten. (APA)