Wien - Viele Produktionsunternehmen scheinen die Krise überwunden zu haben, die weltweite Industrieproduktion ist im ersten Quartal 2011 um 6,5 Prozent gewachsen, geht aus einem heute, Mittwoch, veröffentlichten Bericht der UNO-Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO) hervor. Allerdings gibt es rund um den Globus Länder, die mit unterschiedlichen negativen Entwicklungen zu kämpfen haben und deren Produktion deshalb zurückging. Davon betroffen sind die EU-Schuldenländer Griechenland, Portugal und Spanien, die nordafrikanischen Länder Ägypten und Tunesien sowie das krisengebeutelte Japan.

Innerhalb Europas ist es um die Industrieproduktion in Griechenland am schlechtesten bestellt. Während das finanziell schwer angeschlagene Land im ersten Quartal ein Produktionsminus von 6,9 Prozent auswies und Portugal und Spanien ein geringfügiges Wachstum von weniger als einem Prozent verzeichneten, stieg die Industrieproduktion in Frankreich, Deutschland und Großbritannien deutlich, heißt es in dem UNIDO-Bericht. Zahlen für Österreich wurden nicht bekanntgegeben.

Japans Produktion ging um 2,4 Prozent zurück, obwohl der volle Umfang der Tsunami-Katastrophe noch nicht in den Daten für das erste Quartal berücksichtigt wurde. Ein Rückgang wurde weiters in Nordafrika festgestellt, in den Revolutionsländern Ägypten und Tunesien fiel der Produktionsoutput um 8,9 bzw. 7,4 Prozent.

USA legen kräftig zu

Global gesehen haben sowohl die Entwicklungsländern als auch die Schwellenländer und Industrieländer eine gute Performance hingelegt. Am stärksten stieg die Produktion mit einem Plus von 11,5 Prozent in den Entwicklungsländern, wobei der Großteil dieses Wachstums auf China (+15 Prozent) zurückzuführen war. Unter den Schwellenländern erhöhte sich die Industrieproduktion in der Türkei (+13,8 Prozent), Mexiko (+7,4 Prozent) und Indien (+5,1 Prozent) besonders stark. Der Produktionsoutput in den Industrieländern stieg um 4,4 Prozent, der weltweit größte Hersteller, die USA, schloss im ersten Quartal mit einem Plus von 7,1 Prozent.

Nach Produktionszweigen betrachtet wuchs der Maschinenbau um mehr als 15 Prozent, der Bereich elektrische Ausrüstungen um 12 Prozent und das Segment Medizintechnik bzw. Präzisionsgeräte um 11 Prozent. Laut Bericht sind Industrieländer im High-Tech-Bereich gut aufgestellt, wachsen aber kaum in traditionellen Sektoren wie Essen und Trinken oder Textil und Bekleidung. Entwicklungsländer indes hielten das Wachstum quer durch alle Sektoren aufrecht. (APA)