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Proteste konnten das Staudammprojekt bisher nicht aufhalten.

Foto: AP/Peres

Brasília - Im brasilianischen Amazonasgebiet können die Hauptbauarbeiten für das weltweit drittgrößte Wasserkraftwerk beginnen. Brasiliens Umweltbehörde Ibama erteilte am Mittwoch eine entsprechende Genehmigung. Bereits im Jänner war eine Teilgenehmigung für die vorbereitenden Bauarbeiten und die Rodung von 240 Hektar Wald ergangen. Das geplante Kraftwerk Belo Monte am Fluss Xingu (Bundesstaat Pará) wird von Menschenrechtlern, Umweltschützern, indigenen Gruppen und der katholischen Kirche heftig kritisiert.

Die Anlage wäre mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Allerdings wird mit einer weitaus geringeren Durchschnittsleistung von 4419 Megawatt gerechnet. Die Regierung in Brasília hält das Wasserkraftwerk rund 40 Kilometer von der Stadt Altamira entfernt zur Sicherung der Energieversorgung für notwendig.

Kritiker wie der Alternative Nobelpreisträger 2010, Bischof Erwin Kräutler, sehen dagegen die Existenzgrundlage der am Xingu-Fluss lebenden Indigenen gefährdet. Sie fürchten, dass Belo Monte zehntausende Menschen vertreiben wird. Insgesamt sollen für die Staubecken mehr als 500 Quadratkilometer Fläche überflutet werden. Die Kosten für das Projekt werden auf etwa 8,5 Milliarden Euro geschätzt. Auch die deutsche Firma Voith Hydro und das österreichische Unternehmen Andritz konnten sich Turbinen-Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe sichern. (APA)