Washington - Fast zwei Jahre nach dem Ausschluss wegen eines Militärputsches ist Honduras wieder in die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) aufgenommen worden. Die Staatengruppe teilte am Mittwoch an ihrem Sitz in Washington mit, dass die Mitgliedsstaaten mit überwältigender Mehrheit für eine Rückkehr Honduras' in ihre Mitte gestimmt hätten. Lediglich Ecuador habe den Antrag abgelehnt mit der Begründung, dass die Hintermänner des Staatsstreichs in dem zentralamerikanischen Land nicht zur Rechenschaft gezogen worden seien.

Das honduranische Militär hatte im Juni 2009 den damaligen Präsidenten Manuel Zelaya mit Rückendeckung des Parlaments und des Obersten Gerichtes aus dem Amt geputscht. Grund war eine von Zelaya angestrebte Verfassungsänderung, die einem Präsidenten die Kandidatur für eine zweite Amtszeit ermöglichen sollte. Seine Gegner hatten befürchtet, Zelaya wolle sich dadurch so wie sein Verbündeter Hugo Chavez in Venezuela dauerhaft die Macht sichern.

Am Wochenende war Zelaya aus dem Exil in der Dominikanischen Republik in seine Heimat zurückgekehrt. Ermöglicht wurde dies durch die Entscheidung eines Gerichts, das Anfang Mai die gegen Zelaya laufenden Verfahren wegen Korruption und Verrats gestoppt hatte. Zelayas Nachfolger Porfirio Lobo hatte daraufhin versprochen, den gestürzten Staatschef wieder einreisen und seine Partei zu Wahlen zuzulassen. (APA)