Zürich - Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer hat sich als Vorsitzender der FIFA-Task-Force gegen die Einführung technischer Hilfsmittel ausgesprochen. "Die Idee mit den zwei zusätzlichen Schiedsrichtern hinter den Toren ist schon sehr gut, man könnte durchaus auf die Torlinien-Technologie verzichten. Diese Assistenten haben den genauen Blick, ob der Ball vor oder hinter der Torlinie war", sagte der 65-Jährige auf dem 61. Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA in Zürich.

Zudem betonte Beckenbauer, dass die Spieler durch die beiden zusätzlichen Schiedsrichter dazu angehalten seien, vor allem bei Standardsituationen mehr Fairness walten zu lassen. "Man sagte ja immer: 'More police, less crime'. Wenn die Spieler unter so einer direkten Beobachtung stehen, werden die Strafräume sicherer und es wird viel weniger gehalten und gezogen", sagte Beckenbauer.

Bei der ersten Sitzung der neugegründeten Task Force Anfang Mai konnte Beckenbauer wegen starker Rückenprobleme allerdings gar nicht teilnehmen. Dennoch präsentierte der Ehrenpräsident von Bayern München den ersten Bericht der Task Force in seiner gewohnt launigen Art. "Wenn der Präsident sich einbildet, es müsste eine Task Force gegründet werden, dann muss das natürlich auch gemacht werden", sagte Beckenbauer.

Entschieden wurde auf der ersten Sitzung zudem, dass die FIFA nach den schwachen Leistungen zahlreicher Referees bei der WM 2010 in Südafrika eine Schiedsrichter-Akademie gründen wird. Damit soll die Professionalisierung im Schiedsrichterwesen vorangetrieben werden. Zudem wurde nach einem Vorschlag von Beckenbauer bei den U17-Weltmeisterschaften der Mädchen und Jungen mit sofortiger Wirkung die Verlängerung abgeschafft. "Das wird bereits bei der U17-WM der Männer im Sommer in Mexiko umgesetzt", sagte Beckenbauer. (SID)