Die lauteste Wanze lärmt mit dem Penis.

Foto: Jérôme Sueur

Paris/Wien - Mit dem Tröten eines Elefanten (maximal 117 Dezibel) oder den Geräuschen eines Pottwals (170 Dezibel) kann die Ruderwanzenart Micronecta scholtzi nicht ganz mithalten. Die Süßwasserbewohner, die auch bei uns heimisch sind, sind auch gerade einmal zwei Millimeter klein - dafür aber akustisch ziemlich oho.

Die männlichen Exemplare von Micronecta erreichen nämlich durchschnittlich immerhin 79 Dezibel, was in etwa der Lautstärke eines klingelnden Telefons entspricht. Die lautesten Exemplare könnten sogar 105 Dezibel erreichen. Damit seien die Gesänge des Insekts in Relation zur Größe mit Abstand die lautesten der Tierwelt, wie Jérôme Sueur vom Naturhistorischen Museum in Paris im Fachblatt PLoS One schreibt.

Die zweite Besonderheit ist die Art der Lärmerzeugung. Die enorme Lautstärke kommt durch sogenannte Stridulation zustande, also dem Aneinanderreiben zweier beweglicher Körperteile. Bei der lauten Ruderwanze ist einer davon der 50 Mikrometer lange gerippte Penis. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 01.07.2011)