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Strauss-Kahn und seine Frau, Anne Sinclair.

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Berlin - Nach der Verhaftung des Währungsfonds-Chefs Dominique Strauss-Kahns in den USA wegen Verdachts auf versuchte Vergewaltigung einer Hotelangestellten gab es etliche Fakten und viele Spekulationen.

14. Mai: Strauss-Kahn wird in New York festgenommen. Nach der später veröffentlichten Anklageschrift soll der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) in seiner Hotelsuite versucht haben, ein 32-jähriges Zimmermädchen zu vergewaltigen. Es war zum Aufräumen gekommen.

15. Mai: Die Frau identifiziert Strauss-Kahn, wie Medien berichten.

16. Mai: Eine New Yorker Richterin entscheidet, dass Strauss-Kahn vorerst in Haft bleibt. Sie begründet dies mit Fluchtgefahr. Eine Kaution von einer Million Dollar (700.000 Euro) lehnt sie ab. Die New Yorker Staatsanwaltschaft legt Strauss-Kahn sechs Straftaten zur Last: "Sexuelle Belästigung ersten Grades", dafür drohen 25 Jahre Haft. Hinzu kommt "versuchte Vergewaltigung ersten Grades", dafür könnten 15 Jahre verhängt werden. Ferner geht es zweimal um "sexuellen Missbrauch", "Freiheitsberaubung" und "unsittliches Berühren".

Erste Berichte über ein Alibi des 62-Jährigen tauchen auf. Nach unbestätigten Meldungen französischer Medien war der IWF-Chef zur mutmaßlichen Tatzeit gar nicht im Hotel, sondern traf seine Tochter. Er habe seine Hotel-Rechnung um 12.28 Uhr bezahlt und sei dann Essen gegangen.

Eine regierungsnahe französische Website veröffentlicht angebliche Polizeiprotokolle und diplomatische Berichte. Danach hat die Polizei DNA-Spuren, vermutlich Sperma, sichergestellt. Auf Strauss-Kahns Oberkörper seien Kratzspuren zu sehen gewesen.

Die New Yorker Justiz prüft, ob der IWF-Chef schon einmal eine Frau angegriffen hat. Ein früherer Fall außerhalb der USA gleiche in groben Zügen dem aktuellen Vorwurf.

17. Mai: Strauss-Kahn soll nach Angaben eines New Yorker Boulevardblattes die Möglichkeit von "einvernehmlichem Sex" eingeräumt haben. Er genießt nach Angaben des IWF keine diplomatische Immunität.

Das Zimmermädchen will gegen den Chef des Internationalen Währungsfonds aussagen, sagt ihr Anwalt dem Sender CNN. Sie arbeite bereits mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen.

In seiner Gefängniszelle bleibt der IWF-Chef wegen angeblicher Selbstmordgefahr rund um die Uhr unter Beobachtung.

18. Mai: Die "New York Post" meldet, Strauss-Kahns mutmaßliches Opfer habe möglicherweise Aids. Die 32-Jährige lebe seit Jahren in Häusern, deren Wohnungen ausschließlich an HIV-Positive vermietet würden. Wegen der Vertraulichkeit ärztlicher Akten sei aber unklar, ob die Frau wirklich infiziert sei.

19. Mai: Strauss-Kahn wird am Tag darauf gegen Kaution freigelassen, bleibt aber unter Hausarrest. Bei der Anklageerhebung gegen Dominique Strauss-Kahn hat die Grand Jury in New York alle von der Staatsanwaltschaft genannten Vorwürfe angenommen.

24. Mai: Angeblich wurden Spermaspuren von Strauss-Kahn auf dem Kleid des Zimmermädchens gefunden. Medienberichten zufolge soll es auch Bestechungsversuche gegeben haben - Freunde Strauss-Kahns hätten so das Zimmermädchen zum Schweigen bringen wollen.

6. Juni: Strauss-Kahn bekennt sich vor New Yorker Gericht nicht schuldig.  Dem 62-jährigen Franzosen werden sieben Punkte zur Last gelegt. Der schwerwiegendste ist "sexuelle Belästigung ersten Grades". In diesem Punkt, der eine Gefängnisstrafe von 25 Jahren nach sich ziehen könnte, ist Strauss-Kahn gleich zwei Mal angeklagt. Auch für alle anderen Punkte sind Haftstrafen möglich, von drei Monaten bis zu 15 Jahren.

1. Juli: Die Anklage gegen den früheren IWF-Chef, Dominique Strauss-Kahn, steht einem US-Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Zusammenbruch. Die Staatsanwaltschaft glaube nicht viel von der Aussage der Hotelangestellten, die Strauss-Kahn massive sexuelle Übergriffe vorwirft, berichtete die "New York Times" am späten Donnerstagabend unter Berufung auf mit dem Fall vertraute Justizbeamte. Das Zimmermädchen habe wiederholt gelogen. Noch am selben Tag wird Strauss-Kahn unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt.