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Im Libanon hängen auch sechs Jahre nach der Ermordung Hariris noch Bilder vom Ex-Premier.

Foto: Hussein Malla/AP/dapd

Beirut - Die vier vom UNO-Sondertribunal zur Aufklärung des Mordes am ehemaligen libanesischen Regierungschef Rafik Hariri ausgestellten Haftbefehle, die der Justiz in Beirut übermittelt wurden, richten sich alle gegen Mitglieder der schiitischen Hisbollah. Innenminister Marwan Charbel bestätigte am Freitag in Beirut die in Medienberichten genannten Namen Mustafa Badr al-Din (Badreddine), Salim Ayyash, Assad Sabra und Hussein Anaissi. Wo sich die Männer aufhalten, ist derzeit nicht bekannt.

Badr al-Din ist der Schwager des 2008 in Damaskus vermutlich vom israelischen Geheimdienst Mossad getöteten früheren Hisbollah-Militärchefs Imad Moughniyah. Er soll das Attentat auf Hariri in Beirut 2005 zusammen mit Ayyash vorbereitet haben. Ayyash besitzt die US-Staatsbürgerschaft. Sabra und Anaissi werden verdächtigt, mit dem Palästinenser Ahmad Abu Adas kooperiert zu haben.

Innenminister Charbel, ein maronitischer Christ, gehört der von der Hisbollah und ihren Verbündeten dominierten Regierung von Ministerpräsident Najib Mikati als unabhängiger Vertrauensmann des Staatspräsidenten Michel Sleimane an. Er warnte davor, dass "die Situation explodiert, denn dann haben alle verloren". Alle politischen Kräfte müssten jetzt Ruhe bewahren und sich klug verhalten, um einen Bürgerkrieg zu verhindern, sagte er. Libanesische Medien meldeten, Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah wolle sich am Samstagabend zu der Anklageschrift äußern. Die Hisbollah hatte erklärt, das Tribunal sei ein "Fallbeil in den Händen Israels und der USA, um den libanesischen Widerstand zu köpfen" und Zwietracht zwischen den Konfessionen zu säen. (APA)