Moskau - Im Wettlauf um die Öl- und Gasvorräte in der Arktis hat Russlands Verteidigungsminister die Stationierung von zwei Sondereinheiten angekündigt. Die beiden Brigaden sollten zum Schutz der Interessen Russlands in der Region ihren Posten beziehen, sagte Minister Anatoli Serdjukow am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax. Als Standorte kämen unter anderem Murmansk und Archangelsk im Norden des Landes infrage. Neben der Infrastruktur müsse aber auch noch die Zahl der Arktis-Soldaten sowie die Art der Bewaffnung und Ausrüstung bestimmt werden.

Der russische Regierungschef Wladimir Putin hatte am Vortag eine Ausweitung der Präsenz in der Arktis angekündigt. "Ganz klar werden wir aber unsere eigenen geopolitischen Interessen hart und konsequent verteidigen", sagte der Ex-Präsident. Zuletzt hatten Medien von Plänen für eine Brigade berichtet. Moskau hat in der Vergangenheit stets betont, er werde seine Ansprüche auf die Bodenschätze im Eismeer notfalls militärisch durchsetzen.

Russland behauptet, dass sein Kontinentalschelf am Meeresboden so weit in die Arktis reiche, dass das größte Land der Erde auch den Nordpol beanspruchen dürfe. Allerdings erheben auch andere Arktis-Anrainer Ansprüche darauf. Im Mai 2008 hatten sich die fünf Arktis-Anrainer Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und die USA bei einem Treffen auf Grönland zur friedlichen Lösung ihres Territorialstreits verpflichtet. Die Entscheidung über die Ansprüche der Länder soll von der UN-Seerechtskommission getroffen werden. (APA)