Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 37,23 Punkte oder 1,43 Prozent auf 2.574,09 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 78 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.652 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,98 Prozent, DAX/Frankfurt -2,86 Prozent, FTSE/London -0,70 Prozent und CAC-40/Paris -2,26 Prozent.

Die europäischen Börsen haben einen turbulenten Wochenauftakt erlebt. Im Frühhandel hatten Meldungen über eine Einigung im wochenlangen US-Schuldenstreit die Finanzmärkte beflügelt und deutlich nach oben befördert. Die Kursgewinne standen jedoch im Verlauf auf wackeligen Beinen, nachdem sich zahlreiche Analysten zurückhaltend zum Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern geäußert hatten.

Der Kern der Einigung ist eine zweistufige Anhebung der Schuldengrenze um mindestens 2,1 Billionen Dollar und eine Ausgabenkürzungen auf Bundesebene von mehr als 2,4 Billionen Dollar in den nächsten zehn Jahren. Die Trendumkehr brachte die Veröffentlichung des ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA. Im Juli ist das Stimmungsbarometer überraschend stark von 55,3 auf 50,9 Punkte eingebrochen. Volkswirte hatten lediglich mit einem kleinen Rückgang gerechnet.

Nach der enttäuschenden Datenvorlage rutschten die internationalen Finanzmärkte in die Verlustzone, der Euro sackte gegenüber dem Dollar um 2,5 Cent ab. Auch die Wiener Börse schloss vor diesem Hintergrund auf dem Tagestiefststand. Eiskalt erwischte es die im Frühhandel gut gesuchten Bankenwerte. Zur Schlussglocke standen Raiffeisen Bank mit 3,08 Prozent im Minus bei 33,86 Euro und Erste Group verloren 2,64 Prozent auf 32,51 Euro.

Unter den schwergewichtigen Papieren rutschten auch voestalpine nach einem klaren Verlaufsgewinn noch in den roten Bereich und sanken um 1,08 Prozent auf 35,74 Euro. In dem schwachen Umfeld korrigierten Immofinanz um 0,97 Prozent auf 2,67 Euro nach unten. Der Immobilienentwickler wird am 3. August vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2010/11 vorlegen. Zugleich wurde ein Objektverkauf im Wiener Gasometer an die Bank Austria-Tochter Real Invest um 75 Mio. Euro vermeldet.

Ein klares Plus konnten die im Verlauf gut gesuchten Aktien des Leuchtenherstellers Zumtobel mit aus dem Handel nehmen. Sie stiegen um 1,41 Prozent auf 16,59 Euro. Auch Polytec notierten zu Handelsschluss um 1,26 Prozent höher bei 8,20 Euro. Trotz eines positiven Analystenkommentars durch die Berenberg Bank ließen Agrana um 0,59 Prozent auf 84,20 Euro nach. Die Experten hatten die Anlageempfehlung für den Zuckerkonzern von "hold" auf "buy" angehoben.

Die zehn größten Kursgewinner

1. A-TEC INDUSTRIES AG +6,77 Prozent

2. C-QUADRAT INVESTMENT AG +5,91 Prozent

3. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +5,52 Prozent

4. WOLFORD AG +2,57 Prozent

5. FLUGHAFEN WIEN AG +2,52 Prozent

6. BENE AG +1,68 Prozent

7. HTI HIGH TECH INDUSTRIES AG +1,61 Prozent

8. ZUMTOBEL AG +1,41 Prozent

9. POLYTEC HOLDING AG +1,26 Prozent

10. TEAK HOLZ INT. AG +0,96 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer

1. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -3,56 Prozent

2. S IMMO AG -3,32 Prozent

3. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG -3,08 Prozent

4. BRAIN FORCE HOLDING AG -2,91 Prozent

5. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. -2,78 Prozent

6. ERSTE GROUP BANK AG -2,64 Prozent

7. BWT AG -2,40 Prozent

8. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE -2,31 Prozent

9. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -2,04 Prozent

10. ANDRITZ AG -1,99 Prozent (APA)