Shanghai - Österreichs Schwimm-Ass Dinko Jukic bekommt vor der Anhörung am Mittwoch vor der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) Rückenwind aus Russland. Bei den Shanghai-Weltmeisterschaften machte ein Fall die Runde, wonach die 22-jährige Anastasia Tschaun Opfer einer unsauber abgewickelten Dopingkontrolle geworden sein soll. Jukic hatte am 24. Mai im Wiener Stadionbad die sofortige Durchführung einer Kontrolle an ihm abgelehnt, da die Hygiene-Bedingungen nicht in Ordnung gewesen sein sollen.

Im "Fall Tschaun" musste die Athletin nach Abnahme einer Blutprobe ihr Antreten bei den Titelkämpfen in China erkrankt kurzfristig absagen. Die Langbahn- wie auch Kurzbahn-Europameisterin über 200 m Brust war am 11. Juli für einen Blutpass getestet worden. Schon am nächsten Tag hatte Tschaun Schmerzen im linken Arm verspürt, diese haben sich mit der Zeit bis in die Schulter hinaufgezogen. Schließlich wurde eine Venenentzündung diagnostiziert und die Sportlerin mit einem dreiwöchigen Trainingsverbot belegt.

Russlands Cheftrainer Andrej Woronzow gegenüber der APA - Austria Presse Agentur: "Anastasia ist jetzt noch immer in medizinischer Behandlung. Die Kontrollore sind mit Ausweisen der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA gekommen, waren aber nur von einem beauftragten Labor. Das war nicht zu erkennen. Und die Blutabnahme hat in einem Umkleideraum stattgefunden. Anastasia wird juristische Schritte einleiten. Der russische Verband hat vor, sie zu unterstützen. Es wird sicher gerichtliche Konsequenzen geben."

Tschaun wird wie Jukic durch Zeljko Jukic von ihrem Vater trainiert, Eduard Tschaun ging mit juristischen Androhungen ebenfalls in die Offensive. RUSADA hat in einer am 19. Juli veröffentlichten Aussendung angegeben, nur hoch qualifiziertes medizinisches Personal für sich arbeiten zu lassen. Die Agentur nimmt die Anschuldigungen aber ernst, hat auch eine Untersuchung dazu eingeleitet. (APA)