Diese beiden halben Jungs sind zusammen die Junior Boys. Am Donnerstag spielen sie im Fluc.

Foto: Domino

Wien - Wenn die Welt im Sommer etwas braucht, dann sind das Festivals und Festwochen. Weil es davon nie genug geben kann, veranstaltet das Wiener Fluc gerade auch eine. Was Salzburg kann, kann der Praterstern schon lange.

Seit Montag befindet sich das Szene-Lokal also im Ausnahmezustand, wobei man nicht Gefahr läuft, mit Angela Merkels Bodyguard zu kollidieren. Die Fluc Festwoche mit dem Titel Platania ist etwas straßennäher angelegt. Heute, Dienstag, wird etwa Yo! Majesty ihre Version von HipHop trifft Häusl-Elektronic mit großem Krawumms zur Schau stellen. Muss man mögen.

Den Rest der Woche bestreitet Platania mit einem Programm, das sich zwischen gediegener elektronischer Popmusik, Indie-Rock und höherem Unfug bewegt. Letztgenannter wird am Samstag mit einem Konzert von Mäuse geboten: Hinter Tex Rubinowitz arbeiten Quehenberger und Kern. Gepflegt wird der Donnerstag, an dem das elektronische Duo Junior Boys ihr aktuelle Album It‘s All True live präsentieren wird, freitags rocken die Wiener M185 die Wanne, kommenden Montag beschließt die aus New York anreisende Band Oneida mit ihrem zerzausten Krautrock die feste Woche.

Unter höheren Unfug lässt sich auch der Ich-esse-meine-Suppe-nicht-Lärm der kanadischen Band Aids Wolf summieren, die am Mittwoch ein Konzert geben wird. Dafür braucht man eher starke Nerven, hat man gar keine, erträgt man ihre Musik noch besser.

Leser und Leserinnen der Abend- oder der Online-Ausgabe haben zudem die Möglichkeit, den Überraschungsgast noch zu erleben, der die Festwoche am Montagabend eröffnet haben wird. Als exzentrischer Alleinunterhalter wird der Finne Jimi Tenor ein Konzert geben, jener Mann, der in den 1990ern den Klodeckelbespannungslook in Wien einführte. (Karl Fluch, DER STANDARD - Printausgabe, 2. August 2011)