Vaduz - Nachdem die Liechtensteiner Money Service Group (MSG) wegen des Verdachts auf schweren gewerbsmäßigen Betrug ins Visier der Justiz geraten ist, soll nun die zur Gruppe gehörende Fondsgesellschaft liquidiert werden. Man sehe keine realistische Möglichkeit mehr, die Geschäfte von MSInvest weiterzubetreiben, hieß es am Montag in einem E-Mail des Verwaltungsrates der Fondsgesellschaft. MSInvest wurde genau wie andere MSG-Töchter Mitte Juli aus der Gruppe herausgelöst und hätte unabhängig von der Dachmarke MSG weiterbetrieben werden sollen. Die Money Service Group ist hierzulande hauptsächlich als Sponsor von Niki Lauda sowie des Hahnenkammrennens in Erscheinung getreten.

Der Gründer und Ex-Chef der MSG, Michael Seidl, wurde vergangene Woche in St. Gallen verhaftet und wenig später in Untersuchungshaft genommen. Er soll Anlegergelder zweckwidrig verwendet haben. Seidl selbst hatte zuletzt sämtliche Vorwürfe gegen ihn dementiert. Die Untersuchungen gegen ihn werden laut Schweizer Staatsanwaltschaft "einige Zeit in Anspruch nehmen."

Die Unsicherheit in Zusammenhang mit den Untersuchungen der Liechtensteiner Behörden wurde als Grund für die beantragte Liquidation der MSInvest angeführt. Außerdem habe der starke Anstieg der Kündigungen nach Bekanntwerden der Untersuchungen und die Beschlagnahmung von EDV-Systemen und Akten den laufenden Betrieb stark beeinträchtigt. (APA)