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Steve Jobs im Jahr 2010

Foto: Paul Sakuma/AP/dapd

Schon mehrfach hatte sich Steve Jobs eine Auszeit genommen, nun geht der Apple-Gründer endgültig: Der 56-Jährige ist als Konzernchef zurückgetreten. Das Hightech-Unternehmen nannte zwar keine Gründe für den Rückzug, der Chef des für seine innovativen Produkte geliebten Konzerns hatte jedoch immer wieder schwere gesundheitliche Probleme. Übernehmen soll das Ruder nun der langjährige Geschäftsführer Tim Cooks, doch auch Jobs bleibt dem Konzern erhalten: Er wird Chef des Apple-Verwaltungsrates.

Nach einer Erkrankung an Bauchspeicheldrüsen-Krebs 2004 und einer Lebertransplantation 2009 nahm sich Jobs zuletzt Anfang des Jahres eine Auszeit, um sich auf seine Gesundheit konzentrieren zu können. Damals kündigte er an, dem Konzern aus dem Krankenstand verbunden zu bleiben, als Chef weiterzumachen und in wichtige strategische Entscheidungen für den Konzern eingebunden zu bleiben.

Diesmal endgültig

Diesmal ist es wohl endgültig: Jobs erklärte, er habe stets gesagt, dass er zurücktreten werde, wenn er seine Aufgaben als Firmenchef nicht mehr erfüllen und den Erwartungen nicht mehr gerecht werden könne. "Leider ist dieser Tag gekommen", sagte der Mann, der unter anderem die Erfolgsprodukte iPod, iPhone und iPad auf den Markt brachte.

Es ist wohl Jobs zu verdanken, dass Apple bisher fast uneingeschränkt positiv wahrgenommen und - anders als etwa Microsoft - selten ernsthafte Kritik an der Marktmacht des Konzerns laut wurde. So ist auch zu erklären, dass infolge der Rücktritts-Ankündigung der Wert der Apple-Aktie nach Börsenschluss in New York am Mittwochabend um 5,3 Prozent abstürzte. Auch bei früheren Krankheitsbekundungen des Konzernchefs war die Aktie eingebrochen.

Beginn in der Garage

Wie so viele Erfolgsgeschichten des Computerzeitalters begann auch die von Apple in einer Garage. Diese Garage in Kalifornien gehörte Jobs' Adoptiveltern, der 21-Jährige baute dort Ende der 70er seine ersten Computer und entwickelte bald eine für damalige Zeiten bahnbrechende Idee: Computer sollten so einfach werden, dass jeder sie im Alltag bedienen kann.

Heraus kam dabei der revolutionäre Macintosh-Computer, der von 1984 an den Weltmarkt eroberte. Jobs' Erfolg gründete auf einer Masche, die er bis hin zur Entwicklung des iPhone weiter verfeinerte: Er wittert Trends und setzt sie dann in Massenprodukte um, die durch kühnes Design und einfache Bedienung überzeugen. Jobs' Riecher für Innovation ist inzwischen so unbestritten, dass selbst von Konkurrenten Lob kommt: "Was Steve geleistet hat, ist einfach phänomenal", sagt Microsoft-Gründer Bill Gates.

Bescheiden geblieben

Jobs blieb trotz seines Erfolges immer bescheiden. "Ich bin in der Mittelklasse aufgewachsen und habe mich nie besonders für Geld interessiert", sagte der stets schlicht in Jeans und schwarzem Pullover gekleidete Jobs einmal. Das Unternehmen mit dem Logo des angebissenen Apfels sei vor allem deshalb ein solcher Erfolg geworden, weil er das Glück gehabt habe, nie Geldsorgen zu haben. "Ich konnte mich somit auf meine Arbeit konzentrieren."

Tiefpunkte einer Karriere

Seine Erfolge der vergangenen Jahre überstrahlen inzwischen auch längst die dunklen Kapitel in Jobs Karriere. Den Tiefpunkt erreichte er, als er 1985 einen internen Machtkampf bei Apple verlor und das Unternehmen verlassen musste. 1997 holte Apple den früheren Chef zurück, dieser führte die Firma aus einer tiefen Krise. Immer mal wieder gab es auch Vorwürfe gegen Jobs, etwa den des Aktienbetrugs, oder dass er Konkurrenten mit Drohungen einzuschüchtern versuche - hängen geblieben ist davon aber weder bei ihm noch beim tadellosen Apple-Image etwas.

Kindersegen

Dass Jobs auch als junger Tüftler aber nicht nur in Bits und Bytes gedacht hat, zeigt eine bekanntgewordene Affäre aus den 70er Jahren mit der gut 15 Jahre älteren Folk-Legende Joan Baez. 1978 wurde aus einer Beziehung mit einer Journalistin Jobs Tochter Lisa geboren, nach der er auch einen Macintosh-Computer benannte. Aus seiner seit 1991 bestehenden Ehe mit Laurene Powell hat er drei weitere Kinder. (APA)