Wien - Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstag im frühen Handel einheitlich mit Verlusten tendiert. Um 10.10 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 5.719,78 Punkten, das entspricht einem Abschlag von 65,07 Einheiten oder 1,12 Prozent. In London fiel der FT-SE-100 22,7 Einheiten oder 0,42 Prozent auf 5.371,86 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 sank 16,51 Einheiten oder 0,72 Prozent auf 2.285,57 Punkte.

Börsianer erklärten die schwächere Tendenz vom Donnerstag mit Gewinnmitnahmen am Markt. Anleger zeigten sich abwartend und behielten den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag als weitere entscheidende Konjunkturdaten im Blickpunkt, hieß es vom Handel. Experten warnten angesichts aktueller Konjunkturdaten vor einer Rezession in der zweiten Jahreshälfte in der Euro-Zone. Die Industrie in der Euro-Zone ist im August zum ersten Mal seit zwei Jahren geschrumpft. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 1,4 auf 49,0 Punkte.

Im Branchenvergleich des EuroStoxx-50 zeigte sich die Automobilbranche wenig gesucht. Negative Analystenkommentare belasteten zudem die Einzelwerte. Die Experten von Citigroup setzten ihre Empfehlungen für eine Vielzahl an Autowerten herab. Fiat notierten mit 1,85 Prozent tiefer bei 6,65 Euro, BMW fielen 1,15 Prozent auf 55,63 Euro und Daimler sanken sogar deutliche 2,48 Prozent auf 36,75 Euro.

In den Blickpunkt rückten VW-Titel nach Bekanntgabe von Veränderungen in den Indizes des Index-Anbieters Stoxx. Die Vorzugsaktien des Autobauers VW werden am 19. September in den EuroStoxx-50 aufgenommen und ersetzen dort die Papiere des französischen Industriekonzerns Alstom. VW fielen in dem schwachen Branchenumfeld 0,95 Prozent auf 114,85 Euro

Die Analysten der Citigoup senkten auch das Ziel für die Vinci-Aktie. Die Franzosen hatten am Vortag einen Gewinnsprung im ersten Halbjahr ausgewiesen und in der Folge die Jahresprognosen angehoben. Der Bauwert tendierte am Donnerstag schwächer mit einem Abschlag von 1,47 Prozent bei 35,84 Euro.

In Paris verloren Air France 1,82 Prozent auf 6,73 Euro. Die Experten des UniCredit hatten das Kursziel gesenkt. Die Deutsche Lufthansa zeigten sich mit einem Minus von 2,08 Prozent auf 11,55 Euro in Frankfurt. Lufthansa stellt ihre verlustreiche Tochtergesellschaft British Midlands (bmi) zum Verkauf.

Metro sanken 0,70 Prozent auf 30,47 Euro. Die Titel rückten wegen eines Berichts im "Handelsblatt" in den Blickpunkt. Als leichte Belastung werten Börsianer, dass die Ratingagentur Standard & Poor's nach den hohen Kursverlusten der Töchter Metro und Celesio offenbar mit einer Abstufung des Handels-Konzerns auf "BB+" droht. Dies bedeutet einen Verlust der wichtigen Investmentgrade -Einstufung.

Societe Generale setzten sich mit einem Kursplus von 0,98 Prozent auf 23,59 Euro an die Spitze des französischen CAC. Die Experten von Exane BNP hatten ihre Empfehlung für die Aktie von "Neutral" auf "Outperform" angehoben. Royal Bank of Scotland kletterten in London 7,05 Prozent auf 25,99 Pence und Lloyds legten satte 5,88 Prozent auf 35,55 Pence zu. Indexschwergewicht Glaxosmithkline stiegen 0,92 Prozent auf 1.298,50. JP Morgan hatte das Kursziel angehoben. (APA)