Foto: Verlag Turia + Kant

Immer mehr Menschen mit unterschiedlichsten Biografien zieht es in das Viertel zwischen dem 16. und 17. Wiener Gemeindebezirk.

Foto: Paola Di Bello

Zwei künstlerische Fotoserien dokumentieren Tag und Nacht der Ottakringer Straße.

Foto: Daniele Ansidei

Die mediale Berichterstattung über die Ottakringer Straße in Wien war und ist häufig geprägt von Vorurteilen: Nach wie vor gilt sie in den Köpfen vieler als gefährlich und trist. Um dieser verzerrten Wahrnehmung entgegen zu steuern, initiierten die Gebietsbetreuungen der angrenzenden Bezirke im Jahr 2009 das Projekt "Reisebüro Ottakringer Straße", das sich die vielen positiven Facetten der Straße zum Thema machte.

Die daraus entstandenen Texte und Fotos werden nun in einem Buch zusammengefasst, das sich einen Tag im Leben der Straße zum Konzept gemacht hat: 24 Stunden werden gefüllt mit künstlerischen Fotoserien, Porträts von Geschäftsleuten, Diskussionen mit Experten und Reportagen, die die Ottakringer Straße genau unter die Lupe nehmen.

Im Laufe ihrer Geschichte hat sich die Straße, die den 16. Wiener Gemeindebezirk vom 17. trennt, immer wieder verändert. In den 1960er Jahren wirkten der Zuzug der damaligen GastarbeiterInnen auf die Straße ein, in den 1990er Jahren begannen die Migrationsbewegungen aufgrund der Balkankriege das Stadtviertel zu prägen. Seitdem entstand ein Straßenzug mit vielen spannenden Facetten. Balkanclubs, Turbo-Folk und Fußball sind hier genauso allgegenwärtig wie lebendige kleine Geschäftslokale und immer mehr zuziehende StudentInnen.

Der Reiseführer "Balkanmeile. Ottakringer Straße. 24 Stunden" erzählt die Geschichte der Straße neu: Er zeigt den Status Quo eines urbanen Straßenzugs, dessen Potential in den Köpfen der restlichen Stadtbewohner noch weitgehend unerkant blieb. (Jasmin Al-Kattib, 1. September 2011, daStandard.at)