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Venus Williams braucht eine Pause.

Foto: Reuters/Munoz

New York  - Zwei Krankheitsfälle sorgten am Mittwoch, dem dritten Spieltag bei den mit 23,718 Mio. Dollar dotierten US Open in New York, für die Schlagzeilen beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Zunächst sagte der Weltranglisten-Sechste Robin Söderling aus Schweden wegen eines mysteriösen Virus, der ihn schon seit Wochen plagt, sein Erstrundenmatch ab. Am Nachmittag überraschte dann Venus Williams weniger als eine Stunde vor dem Match gegen die Deutsche Sabine Lisicki mit ihrem Rückzug aus dem Turnier. Eine Autoimmunerkrankung könnte ihre weitere Karriere gefährden.

"Ich bin vor kurzem mit dem Sjögren's-Syndrom diagnostiziert worden, eine autoimmune Erkrankung. Das ist ein andauernder Zustand, der meinen Energiezustand beeinflusst und Müdigkeit sowie Gelenksschmerzen verursacht", ließ Williams mitteilen. Noch zwei Tage zuvor hatte sie sich geweigert, die Diagnose zu verraten und hatte noch gemeint, dass sie und Serena Williams noch sehr lange spielen werden.

Die ältere der beiden Williams-Schwestern hofft natürlich, nach einer Therapie wieder zu spielen, aber für die 31-jährige US-Amerikanerin könnte diese Krankheit doch einen Einschnitt bedeuten. "Sie ist ein starkes Mädchen. Ich glaube, sie wird zurückkommen", spendete Sabine Lisicki Worte des Trosts.

Die Pechsträhne der beiden US-Amerikanerinnen, die das Damentennis über ein Jahrzehnt lang dominiert haben, geht damit weiter. Serena war erst kurz vor Wimbledon nach einer elfmonatigen Verletzungspause zurückgekehrt. Nach einem Tritt in Glasscherben im Juli 2010 musste sie zweimal operiert werden, Ende Februar dieses Jahres erlitt sie gar eine lebensgefährliche Lungenembolie. Dank der Leistungen der früheren Nummer 1 in diesem Sommer auf Hartplatz wird Serena Williams dennoch schon wieder zur Topfavoritin für Flushing Meadows erklärt. Sie spielt am Mittwochabend MESZ ihr zweites Match bei diesem Major gegen Michaella Krajicek (NED).

Ein vielleicht schwacher Trost für die US-Tennis-Fans waren zwei unerwartete Damen-Erfolge: Christina McHale schaltete überraschend die als Nummer 8 gesetzte Französin Marion Bartoli mit 7:6,6:2 aus und trifft nun in der dritten Runde auf Maria Kirilenko (RUS-25). Bartoli war zuletzt bei den French Open im Halbfinale und in Wimbledon im Viertelfinale gestanden. Auch der 2:6,6:3,7:5-Sieg der 21-jährigen Irina Falconi über die Nummer 14 des Turniers, die Slowakin Dominika Cibulkova, hatte man ihr nicht wirklich zugetraut. Falconi, die zur Feier ihres Sieges eine US-Flagge auspackte und über den Platz lief, wird es gegen Wimbledon-Halbfinalistin Lisicki nun aber schwer haben.

Nur 70 Minuten benötigte die zweite große Turnierfavoritin Maria Scharapowa für ihren 6:1,6:1-Erfolg über Anastasia Jekimowa (BLR) kurz nach Mitternacht Ortszeit. "Ich bin ziemlich froh, dass ich mein Match so schnell gewonnen habe und ich bald zu Bett gehen kann. Normalerweise gehe um 22.30 Uhr zu Bett", sagte die als Nummer 3 gesetzte Russin nach einer eindrucksvollen Leistung.

Bei den Herren ist abgesehen von Söderling auch der Weltranglisten-Zehnte Nicolas Almagro (ESP) nicht mehr dabei. Der Spanier unterlag dem Franzosen Julien Benneteau glatt in drei Sätzen. Nach Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic spazierte am Mittwoch, an dem die erste Herren-Runde komplettiert wurde, auch der als Nummer 4 gesetzte Andy Murray mit einem Drei-Satz-Erfolg in die zweite Runde.

Schließlich ist auch Wien-Starter Juan Martin del Potro endlich wieder bei den US Open zu sehen gewesen. Der langzeitverletzte Argentinier spielte erstmals seit seinem Triumph 2009 wieder in Flushing Meadows und machte mit Filippo Volandri (ITA) beim 6:3,6:1,6:1 kurzen Prozess. "Es ist mein Lieblingsturnier. Ich bin wirklich froh, dass ich die Möglichkeit habe, wieder hier zu spielen." (APA)