Das grafische Interface der Anwendung wurde für die neue Version grundlegend umgestaltet. Neben Windows können hier auch eine ganze Reihe von anderen Betriebssystemen installiert werden - auch wenn die Integration mit dem Microsoft-Betriebssystem am konsequentesten umgesetzt ist.

Grafik: Parallels

Wer will kann mit Parallels 7 auch die herkömmliche Desktop-Version von Mac OS X 10.7 "Lion" virtualisieren.

Grafik: Parallels
Grafik: Parallels

Wer auf seinem Mac Windows-Programme zum Einsatz bringen will, dem bietet sich die Möglichkeit per Bootcamp das Betriebssystem von Microsoft parallel zu jenem von Apple zu installieren. Freilich hat diese Lösung auch so ihre eigenen Unannehmlichkeiten: Die Systeme bleiben vollkommen voneinander getrennt, der Datenaustausch ist vergleichsweise mühsam, der Parallelbetrieb von Mac- und Windows-Anwendung schlicht unmöglich. Für all diese Defizite verspricht ein anderer Ansatz eine Lösung: Dank Virtualisierung lässt sich ein Windows (oder auch anderer Betriebssysteme) innerhalb der Mac-Umgebung betreiben, das Nebeneinander der Systeme wurde von den diversen Herstellern in diesem Bereich über die Jahre immer weiter perfektioniert.

Parallels Desktop 7

Eines der bekanntesten Angebote für solche Aufgaben kommt vom Softwarehersteller Parallels, der seiner Virtualisierungslösung nun eine weiter Überarbeitung verpasst: Mit dem Parallels Desktop 7 widmet man sich nicht zuletzt der besseren Integration mit der aktuellsten Mac-OS-X-Generation namens "Lion": So werden Windows-Anwendungen nun direkt das Launchpad integriert, auch das reibungslose Zusammenspiel mit der "Mission Control" und den neuen Grafikeffekten von Lion sowie die Unterstützung des Fullscreen-Modus waren ein Schwerpunkt der Entwicklung.

Integration

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit iSight und Facetime-HD-Kameras auch in Windows-Anwendungen zu nutzen, zudem können nun bei Bedarf mehrere Mäuse eingesetzt werden. Deutlich überarbeitet hat man die grafische Oberfläche des Programms, dies mit der Zielsetzung die Nutzung weiter zu vereinfachen. Zudem gibt es einen neuen grafischen Wizard zur anfänglichen Einrichtung von virtuellen Maschinen.

Speed

Ein Bereich auf den man besonderen Wert legt, ist jener der Performance, immerhin sollen die NutzerInnen im Idealfall keinen Unterschied zu einer herkömmlichen Windows-Installation bemerken. In der aktuellen Version sollen unter anderem Suspend & Resume von Windows-Anwendungen schneller geworden sein, 60 Prozent flotter soll das Ganze nun von statten gehen. Deutliche Verbesserung verspricht man zudem für den Bereich 3D-Grafik, rund 45 Prozent Zuwachs will der Hersteller im Schnitt gemessen haben. Eine gewisse Rolle spielt dabei wohl auch, dass man den maximalen vergebbaren Grafikspeicher auf 1 GByte erhöht hat. Signifikante Verbesserungen – und einen deutlichen Vorsprung zum Mitbewerb – nimmt man beim Austausch von Daten zwischen Mac- und Windows-System für sich in Anspruch.

Mac virtualisiert

Wer statt Windows lieber Mac OS X selbst virtualisieren will – etwa zu Testzwecken – darf sich darüber freuen, dass hier nun erstmals auch die normale Desktop-Version von Mac OS X unterstützt wird. Dies ist allerdings auf die aktuellste Version 10.7 beschränkt, zum Einsatz von Mac OS X 10.5 und 10.6 bedarf es weiter der Server-Versionen. Diese Regelung hat übrigens keine technischen Gründen, sondern ist durch die Apple-Lizenzbedingungen vorgeschrieben.

Mobil

Einen besonders zukunftsträchtigen Anwendungsbereich für Parallels hofft man im Zusammenspiel mit mobilen Endgeräten gefunden zu haben. So gibt es passend zu Parallels 7 auch einen iOS-Client, mit dem Windows- und Mac-Anwendungen von iPad und iPhone aus genutzt werden können. Dabei hat man auch an einen direkten Austausch per Copy & Paste zwischen den unterschiedlichen Systemen gedacht. Über den Weg des mobilen Parallels lässt sich dann übrigens auch – indirekt – Flash auf einem iOS-Gerät nutzen – auch wenn man hier natürlich nicht mit der vollen Geschwindigkeit einer nativen Implementation rechnen sollte.

Verfügbarkeit

Bestehende Parallels-KundInnen (der Versionen 5 und 6) können ab sofort auf die neue Version aktualisieren, dies für 49,99 Euro. Wer Parallels 6 nach dem 1. August erworben hat, bekommt ein kostenloses Upgrade. Ab 6. September soll dann die Vollversion erhältlich sein, die mit 79,99 Euro zu Buche schlägt. Zudem gibt es auch wieder eine "Switch to Mac Edition", die mit zusätzlichen Tutorials und einem mitgelieferten Transferkabel, die Migration eines bestehenden Windows-Systems in die virtuelle Umgebung weiter vereinfachen soll, dies für 99,99 Euro. Wer das Ganze lieber noch einmal ausprobieren will, findet ebenfalls ab dem 6. September eine zeitlich begrenzte Trial-Version von Parallels 7 auf der Seite des Herstellers zum Download. Bestehende NutzerInnen der Konkurrenzsoftware VMware Fusion lockt man übrigens mit einem reduzierten Kaufpreis von 49,99 Euro.

App Store

Die Parallels Mobile App gibt es umgehend zum Einführungspreis von 3,99 Euro im App Store, später soll das Ganze dann einmal 15,99 Euro kosten. Wer den mobilen Client schon in seiner Beta-Phase getestet hat, erspart sich als kleines "Dankeschön" des Herstellers diese finanziellen Ausgaben. (apo, derStandard.at, 31.08.11)