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Während die Folgen von "Irene" in den USA noch zu spüren sind, kündigt sich der nächste Hurrikan an.

Foto: AP

New York - Wegen des herannahenden Tropensturms "Katia" ist im US-Bundesstaat Louisiana der Notstand ausgerufen worden. Es seien am Wochenende "extrem starker Regen" und deutlich erhöhte Pegelstände an der Küste zu erwarten, teilte das Gouverneursamt am Donnerstag mit. Mehrere Ölfirmen begannen bereits damit, ihre Plattformen im Golf von Mexiko zu evakuieren.

Der Konzern ExxonMobil erklärte, es seien 140 Arbeiter in Sicherheit gebracht worden, deren Plattformen von "Katia" getroffen werden könnten. Auf den Förderanlagen von Shell erschwerten nach Angaben des Unternehmens dagegen die Wetterbedingungen die Evakuierungsmaßnahmen.

Meteorologen stuften "Katia" zwar von einem Hurrikan der kleinsten Stufe eins zu einem Tropensturm herab. Allerdings gehen die Experten davon aus, dass der Orkan in den nächsten Tagen noch einmal deutlich an Stärke gewinnt.

Hurrikan der Stufe eins

Wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami am Donnerstag mitteilte, wurde "Katia" zu einem Hurrikan der Kategorie eins heraufgestuft und zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern in Richtung Westen über den Atlantischen Ozean. Laut dem NHC wird "Katia" voraussichtlich weiter an Stärke zunehmen und am Wochenende zu einem "bedeutenden Hurrikan" werden. Allerdings seien die Chancen gut, dass "Katia" später gen Norden driften könnte und das US-Festland dieses Mal verschont bleibe.

Zahl der Toten nach "Irene" gestiegen"

Die Zahl der Toten nach Wirbelsturm "Irene" hat sich indes am Donnerstag weiter erhöht. Nach bisherigen Angaben kamen mindestens 45 Menschen in den USA ums Leben. Noch hunderttausende Menschen sind ohne Strom, im Bundesstaat Vermont müssen Städte noch aus der Luft versorgt werden. Im Staat New York dürfte der Sachschaden nach Einschätzung von Gouverneur Andrew Cuomo etwa bei einer Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) liegen. Nach Angaben der "New York Times" vom Donnerstag zog Cuomo bei einer Besichtigung des schwer getroffenen Städtchens Prattville Bilanz.

Demnach zerstörte der Sturm im Staat New York mehr als 600 Häuser, sechs Städte wurden völlig überflutet, 150 Schnellstraßen beschädigt und 22 Brücken wegen Lebensgefahr für Passanten geschlossen. Nur 80 Prozent der Bevölkerung hatten am Mittwochabend (Ortszeit) - drei Tage nach der Verwüstung - wieder Strom.

"Irene" war am Wochenende als Hurrikan von den Bahamas gekommen, hatte schwere Schäden im südlicheren Bundesstaat North Carolina angerichtet und zog dann vor der Atlantikküste in den Norden. New York traf "Irene" nur noch als Tropensturm.

Straßen noch immer unter Wasser

In New Yorks Nachbarstaat Connecticut mussten am späten Mittwoch immer noch 300.000 Haushalte ohne Licht, Warmwasser, Kühlschränke sowie Telefon, Fernsehen und Internet auskommen. In Vermont mussten noch 13 Städte von Hubschraubern mit Hilfsmitteln versorgt werden, weil die Fluten sie weiter von den Zufahrtsstraßen abschnitten.

In New Jersey hatte der Fluss Passaic den höchsten Stand seit mehr als hundert Jahren. Straßenweise standen Häuser und Geschäfte unter Wasser. In der Industriestadt Paterson waren nach offiziellen Angaben mindestens 6.000 Bewohner von den Überschwemmungen betroffen. In Lawrence Township, einer anderen Stadt in New Jersey, wurde ein 50-Jähriger getötet, als er sein Grundstück entwässern wollte und dabei ins Abwassersystem gesogen wurde. (APA)